
Das Wahrzeichen von Muttenz ist älter als die Eidgenossenschaft
Johanna Samland
Eine Analyse zeigt, dass das Holz des Turms der mittleren Burgruine auf dem Wartenberg aus dem Jahr 1253 stammt. Archäologen gehen davon aus, dass der Turm vom Marschalken des Grafen von Homberg bewohnt wurde.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Bohrkernanalyse liefert Erkenntnisse
- Das Holz für die Balken musste frisch verarbeitet werden
- Alle drei Burgen sollen im Besitz des Grafen von Homberg gewesen sein
Der schon aus grosser Entfernung sichtbare Turm der mittleren Burgruine auf dem Wartenberg ist das Wahrzeichen von Muttenz. Über die mittlere Anlage wusste man bislang nur wenig. Deshalb entschieden sich die Gesellschaft Pro Wartenberg und die Archäologie Baselland, das Baudatum der Anlage zu erforschen.
Bei der Untersuchung konzentrierten sich die Forschenden auf zwei massive Balkenstümpfe, die in der Fassade vermauert sind und aus der Bauzeit des Turms stammen müssen, wie die Archäologie Baselland am Donnerstag mitteilte. Die Balken dienten ursprünglich dazu, eine lange, steile Treppe, die zum Eingang in den Turm führte, zu tragen. Es wurden Bohrkerne aus den Relikten entnommen, die anschliessend ausgewertet wurden. Die Jahresringe zeigen, dass die Eiche um das Jahr 1253 gefällt wurde. Weil das Holz für solche Konstruktionen möglichst frisch verwendet werden musste, muss das Datum etwa dem Baudatum des Turms entsprechen, so die Archäologie Baselland.
Auch der Angestellte des Grafen genoss hohes Ansehen
Die Archäologen gehen davon aus, dass sich alle drei Befestigungsanlagen auf dem Wartenberg im Besitz der Grafen von Homberg befanden. Auf der mittleren Burg soll der Marschalk des Grafen gewohnt haben, der für die Pferde des Grafen zuständig war. Die Grösse des Turms zeige, dass nicht nur der Graf, sondern auch sein Hofbediensteter einen hohen Stand in der Gesellschaft gehabt habe. Die Wartenbergburgen werden von der Gesellschaft pro Wartenberg unterhalten.
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spalen
spannend! man kann immer wieder neue erkenntnisse finden