Turbulente Zeiten beim FC Basel: Am Mittwochabend war David Degen (40) in der TV-Sendung «Heimspiel» zu Gast. Er sprach über den Abstiegskampf, die Trainer-Entlassung und Heiko Vogel.

Seit Sonntag grüsst der FC Basel vom letzten Platz der Super League. Es sind harte Zeiten für Rotblau. Die Club-Verantwortlichen müssen viel Kritik und Unmut der Fans einstecken. Am Mittwoch stellte sich der FCB-Präsident David Degen den kritischen Fragen in der Sendung «Heimspiel – Der Fussball-Talk» auf Blue TV.

In «Heimspiel» sprach David Degen ausführlich über…

…schlaflose Nächte:

Degen habe «sehr schlecht» geschlafen nach dem letzten Spiel. «Wir sind weit hinter dem, wo wir sein wollen», so der FCB-Präsident. «Die letzten Spiele haben mir sehr zugesetzt». Sie hätten sehr weh getan. Er habe Verständnis für jeden Fan, der seinen Unmut rausliess.

…den Abstiegskampf:

Es gehe jetzt darum, den Abstiegskampf zu bewältigen, betont Degen. «Jetzt müssen wir uns der Situation stellen, so schnell wie möglich.» Es gehe nun nicht darum, schönen Fussball zu spielen. Einsatzwille sei nun gefragt. «Wir müssen so schnell wie möglich von dort unten weg.» Das gelinge nur mit harter Arbeit.

…die Strategie des FCB:

Vor zweieinhalb Jahren habe man nicht gewusst, was man übernimmt. Es war «eine Art Blackbox», sagt Degen. «Den Club wirtschaftlich nachhaltig gesund aufzustellen», sei die Strategie, die dann gewählt wurde. Und diese Strategie sei gemäss Degen aufgegangen. Dazu sei nötig gewesen, zu Beginn auf Leih-Spieler zu setzen. Der Club stehe nun finanziell wieder besser da als bei der Übernahme. Aber der Prozess sei noch nicht abgeschlossen.

…Fehler in der Kommunikation:

In der Kommunikation nach aussen habe man rückblickend Fehler begangen. «Wir haben die Erwartungen zu hoch geschürt», sagt Degen. «Wir hätten viel demütiger und anders auftreten sollen.» Der Fokus sei darauf gelegen, den Club finanziell wieder in die richtige Bahn zu bringen – und das hätte nach aussen besser kommuniziert werden müssen.

…Timo Schultz:

Der FCB hatte zwei Trainer-Kandidaten. Timo Schultz habe die Verantwortlichen überzeugt. Er habe alle Fragen beantworten können und sich gut präsentiert. Er habe die Mannschaft und jeden Spieler einzeln auseinandergenommen – «wirklich beeindruckend», sagt Degen. Er wolle nun nicht nachtreten, das sei nicht «FC Basel-like». Aber: «in der Umsetzung gab es einige Probleme». Die ersten Zweifel bezüglich der Personalie Schultz seien schon «sehr früh» gekommen. «Die Tugenden und Grundprinzipien haben gefehlt. Das, was man auf den Platz bringen muss, hat gefehlt», erklärt Degen. «Es hat sich früh abgezeichnet, dass die Wahl ein Irrtum ist.» Details wollte Degen keine nennen. Aber es seien auch Dinge «innerhalb der Mannschaft» vorgefallen, die dazu führten, dass man sich vom Trainer habe trennen müssen.

…Heiko Vogel:

Degen habe eigentlich gesagt, er würde Heiko Vogel nicht mehr an der Seitenlinie haben wollen. Aber Vogel kenne die Mannschaft zu 100 Prozent. Er habe die Spieler geholt. Er wisse, wie sie ticken. «Er weiss, was er machen muss, damit sie wieder auf die Beine kommen», ist der FCB-Präsident überzeugt. Deshalb sei Vogel nun wieder Trainer bei Rotblau. Der Deutsche müsse nun die Mannschaft zurück auf Kurs bringen.

«Wir suchen keinen Trainer. Heiko ist der Trainer», antwortet Degen auf die Frage, ob der FCB derzeit auf Trainer-Suche ist. Und man sei «Stand jetzt» auch nicht auf der Suche nach einem neuen Sportchef.

…Verkauf des FCB:

Im Moment liegen keine Angebote für den FCB vor, so Degen. Der Club sei in Basler Händen «und wir machen das Beste für den Club».