Der «Fasnachtskääs» – eine Weltpremiere
Tim Meyer
Das gabs bisher noch nie: Einen original Morgestraich-Käse. In Burgdorf wird Käse mit Fasnachtsmusik beschallt. Die Bakterien im Käse sollen auf die Schallwellen reagieren und dadurch ihren Geschmack ändern.
Ein Käse, der nach Fasnacht schmecken soll. Der Käser und Tierarzt Beat Wampfler beschallt seine Emmentaler mit fasnächtlichen Klängen. Er schwört, dass der Käse auf die Musik reagiert und dadurch anders schmeckt. Das ist aber alles andere als nur Aberglaube.
Der Start mit Hip-Hop, Techno und Rock …
2019 hatte Wampfler bereits in Zusammenarbeit mit der Hochschule der Künste in Bern Käse mit Musik beschallt. Und zwar mit verschiedenen Stilrichtungen von Hip-Hop, Techno über Rock bis Klassik. Tatsächlich schmeckten die Käse unterschiedlich.
Das sagte die Bevölkerung im Test und auch eine Fachjury aus Gourmet, Politikern und Köchen. Der Hip-Hop-Käse kam dabei am besten an, da dieser «fruchtig» war. Insgesamt 6,5 Monate wurde der Käse dabei in Burgdorf rund um die Uhr beschallt. Die Bakterien im Käse reagierten auf die Vibration und Schallwellen der Musik. So gab es unterschiedliche Geschmäcker. Das Phänomen hatte Schlagzeilen bis ins Ausland gemacht.
… und jetzt kommt der «Fasnachtskääs»
In Burgdorf wollen sie es nun nochmals wissen. Dieses Mal wird der Käse mit Fasnachtsmusik beschallt. Seit zwei Monaten hören die Emmentaler im Käsehaus K3 24/7 den Morgestraich. Die Fasnachtsklänge würden sich dabei gut eignen, da es eine «kräftige Musik mit viel Vibration ist», so Wampfler.
Aber der Fasnachtskäse hat Konkurrenz. Und zwar aus Zürich. Denn Beat Wampfler wagt das grosse Experiment «Morgestraich vs. Sechseläuten» und beschallt seinen Käse mit beiden Märschen: «Mal schauen, welcher Käse besser kommt».
Bis Ende Februar beschallt Wampfler den Käse: Rund 40 Kilo original Morgestraich-Emmentaler. Mit den Fasnachtsklängen rund um die Uhr soll der Käse am Schluss würzig, mild und cremig werden.
Damit das auch gelingt, braucht der Käse aber nicht nur die Vibration und die Schallwellen der Fasnachtsmusik, sondern auch die Pflege und das Handwerk des Käsers selbst.
Einmal pro Woche schmiert der Käser seinen Emmentaler mit Salzwasser ein. Salz wirkt antiseptisch und hemmt das Wachstum unerwünschter Bakterien. Als natürliches Konservierungsmittel trägt es auch dazu bei, dass der Käse länger haltbar bleibt.
Der «Fasnachtskääs» fürs Keller-Jubiläum
Die Idee des Morgestraich-Käse hatte Karin Reinau. Sie kennt Beat Wampfler aus der Verwandtschaft. Die Arisdorferin ist Kellerchefin vom «Waadeschaaber-Käller», der dieses Jahr sein 50-Jahr-Jubiläum feiert. Zu diesem speziellen Anlass bietet sie in ihrem Fasnachtskeller nun etwas an, was sonst niemand in Basel hat.
Für den Morgestraich wird Karin Reinau den Käse brauchen, um «Kääskiechli» zu backen. An den anderen Fasnachtstagen wird der Emmentaler traditionell mit Speck angeboten.
Wer den allerersten «Fasnachtskääs» an der Fasnacht probieren möchte, muss also einen Zwischenhalt im Imbergässli machen oder nach dem Baseljetzt-Team Ausschau halten.
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Hampe56
ich iss halt lieber Rollmöps…
Thomy
😅👍