
Der Startschuss für die «lebendige Rheingasse» ist gefallen
Lea Meister
Bis Ende 2027 soll die Rheingasse ein neues Gesicht bekommen. So soll sie einer «attraktiven Altstadtgasse für Fussgänger:innen» entsprechen. Seit Montag sind die Arbeiten im Gange.
Die Bauarbeiten folgten dem Motto «Strooss im Wandel» und sollen von Informationstafeln zur Geschichte und der Zukunft der Rheingasse begleitet werden. Die Rheingasse hat sich in den vergangenen Jahren zur beliebten Ausgangs- und Gastromeile entwickelt. «Dieser Entwicklung möchte der Kanton auch baulich Rechnung tragen. Anlass für die Bauarbeiten sind die anstehende Sanierung von unterirdischen Leitungen und der Ausbau des Fernwärmenetzes», heisst es in der Mitteilung des Kantons vom Montag.
Der Baustart am Montag war beim Lindenberg. Vor Ort waren Regierungsrätin Esther Keller, Vorsteherin des Bau- und Verkehrsdepartements, Markus Küng, Leiter Netze IWB, Kantonsarchäologe Guido Lassau, Leiter Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt und Franz-Xaver Leonhardt vom Verein Lebendige Rheingasse.
Interesse an Bepflanzung der Fassaden gross
Die IWB erneuern die Wasser- und Energieleitungen und das Tiefbauamt die Kanalisation. So wird auch die ganze Gasse mit Fernwärme erschlossen. Zudem wird es neue Strassenränder mit geschliffenen Rheinwacken geben. Die Trottoir-Randsteine fallen weg und gleichzeitig wird die Fahrbahn angehoben, damit Fussgänger:innen die ganze Strassenbreite nutzen können. Die Strassenmitte wird mit Asphalt ausgelegt, damit Velos und Autos besser durchkommen.

Im Rahmen eines Pilotprojektes wurden im Vorfeld der Bauarbeiten alle Liegenschaftseigentümer:innen kontaktiert. Das Thema war die Begrünung ihrer Fassaden. Das Bau- und Verkehrsdepartement sicherte Unterstützung beim Begrünen der eigenen Fassaden zu. Das Angebot stiess laut Angaben des Kantons auf grosses Interesse. «Der Kanton wird im Rahmen der Bauarbeiten sowohl die notwendigen Pflanzlöcher bauen, wie auch die Erstellung der Fassadenbegrünung mit Mitteln aus dem Mehrwertabgabefonds finanziell unterstützen», so der Wortlaut in der Mitteilung. Die Eigentümer:innen würden sich im Gegenzug zum Unterhalt und der Pflege der Bepflanzung verpflichten.
Adväntsgass, Vogel Gryff und Fasnacht nicht betroffen
Die Bauarbeiten in der Rheingasse und dem Schafgässlein im Abschnitt Rheingasse bis Utengasse dauern gemäss Plan von Juli 2024 bis Ende 2027. Durchgeführt werden sie in fünf Bauetappen. Die erste startete am Montag beim Lindenberg und erstreckt sich bis zum Reverenzgässlein. Sie dauert ein Jahr.
Die letzten beiden Bauetappen umfassen dann den Abschnitt zwischen Schafgässlein und Greifengasse. Die Adväntsgasse und den Vogel Gryff, sowie die Fasnacht habe man im Bauablauf berücksichtigt, so der Kanton. Die Arbeiten werden dann jeweils unterbrochen. Für Autos und Velos sind die Abschnitte dann jeweils gesperrt. Velofahrer:innen können ausweichen, Fussgänger:innen die Baustelle immer passieren und Anwohnende ihre Liegenschaften immer erreichen. Auch der Gastrobetrieb soll aufrecht erhalten bleiben.
Spektakuläre Funde möglich?
Eng begleiten wird die Erneuerung der Rheingasse auch die Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt, denn ein Teil des Bodens birgt mutmasslich archäologische Funde. Vor 3’300 Jahren lag hier ein bronzezeitliches Siedlungsareal und die Römer errichteten um 374 n. Chr. ein sogenanntes Munimentum (eine Kleinfestung) zur Sicherung der Rheingrenze. Möglich also, dass die kommenden drei Jahre noch so manch einen spektakulären Fund an die Oberfläche der Rheingasse bringen.
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Sonnenliebe
seht schmuck aus 🙂
Scottiscott
Das kann nicht gut gehen. Denn bis 2027 ist der Schwarze Bär immer noch eine Baustelle.