Deutlich weniger als im Vorjahr: 2023 erzielt die Post einen Gewinn von 254 Millionen
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Deutlich weniger als im Vorjahr: 2023 erzielt die Post einen Gewinn von 254 Millionen

14.03.2024 12:30 - update 14.03.2024 13:36

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Die Post verzeichnete 2023 einen Gewinn-Rückgang um 35 Millionen Franken. Der Grund: das gesunkene Brief- und Paketvolumen sowie der Rückgang im Zahlungsverkehr. Langfristig rechne man aber mit einem Wachstum.

Weniger Brief- und Paketsendungen und ein Rückgang des Zahlungsverkehr: Die Schweizerische Post hat im Jahr 2023 einen Konzerngewinn von 254 Millionen Franken erwirtschaftet – 2022 waren es noch 295 Millionen.

Neben oben genannten Gründen spielten auch die Folgen der Teuerung, die gedrückte Konsumentenstimmung und der Rückgang im Kerngeschäft eine Rolle, wie es am Donnerstag in Bern vor den Medien hiess. Das Betriebsergebnis (Ebit) liege mit 323 Millionen Franken um 35 Millionen Franken unter demjenigen des Vorjahres.

Der Betriebsertrag habe 7279 Millionen Franken betragen (Vorjahr: 6859 Millionen Franken). Insgesamt habe das Jahr 2023 im Bereich der Erwartungen gelegen.

Weniger Pakete und Briefe versendet

Im Bereich Logistik-Services sank der Gewinn vor Zinsen und Steuern um 23 Millionen Franken auf 335 Millionen Franken. Trotz rückläufiger Paketmengen (gegenüber 2022 um minus 4,6 Prozent) rechne man hier langfristig mit einem Wachstum. So würden Kundinnen und Kunden der Post heute rund 70 Prozent mehr Pakete als noch vor zehn Jahren versenden. Darum habe die Post auch 2023 neue Standorte für die Sortierung von Paketen eröffnet.

Die Briefmengen sanken im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 Prozent auf 1647 Millionen. Der stark konjunkturabhängige Werbemarkt habe sich der negativen Konsumentenstimmung nicht entziehen können. So gingen adressierten Werbesendungen um 5,3 Prozent zurück, die unadressierte Werbung um 6,4 Prozent.

18 Prozent weniger Zahlungen am Schalter

Beim Segment Postnetz kam es im Betriebsergebnis zu einem Verlust von 93 Millionen Franken – gegenüber minus 71 Millionen Franken im Jahr 2022. Vor allem im Zahlungsverkehr am Schalter habe sich 2023 ein starker Rückgang von über 18 Prozent gezeigt. Insgesamt sei der Zahlungsverkehr in den letzten fünf Jahren um knapp 50 Prozent eingebrochen.

Bei Mobilitäts-Services (Postauto und Post Company Cars) liege das Ergebnis 2023 mit 21 Millionen Franken um 6 Millionen Franken tiefer als im Vorjahr. Die gestiegenen Fahrgastzahlen bei Postauto vermochten die gleichzeitig gewachsenen Kosten beim Personal- und den Treibstoffen nicht auszugleichen. Die Nachfrage bei Postauto habe sich gesteigert und sei über dem Niveau von vor der Pandemie (plus 4,2 Prozent gegenüber 2019).

Das Betriebsergebnis des Segments Kommunikationsdienste betrug mit einem Verlust von 72 Millionen Franken gleich viel wie im Vorjahr, wie es weiter hiess. Dieses Segment befinde sich noch im Aufbau. Der Betriebsertrag stieg indes um 84 Millionen Franken im Jahr 2022 auf 157 Millionen Franken. Er konnte vorwiegend mit strategischen Zukäufen in den Bereichen E-Government, sichere Kundenkommunikation und Cybersecurity gesteigert werden, wie es hiess.

Zinswende wirkt sich positiv aus

Die Postfinance als zweitgrösstes Segment bekam letztes Jahr den Einfluss der Zinswende positiv zu spüren und erzielte ein höheres Betriebsergebnis. Die Finanztochter der Post erwirtschaftete einen gut 15 Prozent höheren Betriebsgewinn von 264 Millionen Franken (Vorjahr: 229 Millionen Franken). Der Betriebsertrag nahm 2023 um gut ein Viertel auf 1,96 Milliarden Franken zu.

Im Vergleich zum Jahresende 2022 gingen die Kundenvermögen allerdings um gut 0,5 Milliarden auf 104,1 Milliarden Franken zurück. Insgesamt zählte die Post-Tochter Ende September 2,47 Millionen Kundinnen und Kunden.

Post muss sich anpassen

Verwaltungsratspräsident Christian Levrat und Konzernchef Roberto Cirillo betonten weiter, die Post müsse sich an die veränderten Kundenbedürfnisse anpassen.

Um ihren Auftrag zu erfüllen, brauche die Post «mehr Freiheit», so Levrat. Angesichts der aktuellen Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Digitalisierung, habe man Massnahmen ergriffen, um erste Antworten zu entwickeln. «Aber das reicht nicht aus», so der ehemalige SP-Ständerat, der die Themen elektronische Identität, des elektronische Patientendossiers sowie E-Voting nannte. (sda/jes)

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