Die Deutsche Bahn will wieder pünktlicher werden
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Die Deutsche Bahn will wieder pünktlicher werden

11.12.2025 20:06 - update 11.12.2025 20:07

Baseljetzt

Die Deutsche Bahn setzt sich das Ziel, dass 2026 mindestens 60 Prozent der Fernzüge ohne grössere Verspätungen ankommen sollen. Ausserdem soll die Konzernspitze verkleinert werden.

Von einem zuverlässigen Bahnverkehr kann mit diesem Ziel aber weiter keine Rede sein. «Wir können die Schiene nicht von heute auf morgen besser machen», sagte Palla am Donnerstag bei der Vorstellung ihres Konzepts zur Neuaufstellung des bundeseigenen Unternehmens.

Zwar werde die Bahn auch im nächsten Jahr mehr als 20 Milliarden Euro in die Ertüchtigung des überalterten und überlasteten Schienennetzes investieren. «Aber die Sanierung der Schiene wird nicht über Nacht erfolgen können», bekräftigte die Managerin.

Sofortprogramme sollen Fahrerlebnis verbessern

«Wir hatten auch im Jahr 2025 einen deutlich sinkenden Trend bei der Pünktlichkeit insbesondere im Fern- und Regionalverkehr», sagte Palla. «Es gilt nun, diesen fallenden Trend zu stabilisieren.» An dem von der Bundesregierung vorgegebenen Ziel einer Pünktlichkeitsquote von mindestens 70 Prozent bis Ende 2029 hält Palla fest.

Die Deutsche Bahn will wieder pünktlicher werden
Bei der Deutschen Bahn kam es im vergangenen Jahr zu vielen Verspätungen. Bild: Keystone

Trotz der anhaltend schlechten Zuverlässigkeit auf der Schiene verspricht sie den Fahrgästen konkrete Verbesserungen: Mit drei Sofortprogrammen will sie dafür sorgen, dass sich die Sauberkeit und Sicherheit in den Zügen und auf den Bahnhöfen verbessert und auch die Bordbistros zuverlässiger funktionieren. Ausserdem müssten die Kundeninformationen besser werden. Hier sollen die Reisenden schon im kommenden Jahr positive Veränderungen spüren.

Palla will Bahnkonzern neu aufstellen

Palla will zudem die Rahmenbedingungen ändern, unter denen die Verantwortlichen bei der Bahn versuchen, die Situation auf der Schiene zu verbessern. Dafür hat die Chefin ein Konzept zur Neuaufstellung des Konzerns vorgestellt, das ab dem 1. Januar umgesetzt werden soll und am Mittwoch vom Aufsichtsrat bestätigt wurde.

Es sieht vor allem in der Zentrale und auf den Führungsebenen eine radikale Verschlankung vor. Von rund 3.500 Stellen in der sogenannten Konzernleitung sollen rund 30 Prozent abgebaut werden, sagte Palla. Allein auf der Ebene unterhalb des Konzernvorstands werden rund die Hälfte von derzeit 43 Führungsposten gestrichen.

Vier Generalsanierungen

Gleich vier Strecken sollen im kommenden Jahr für mehrere Monate komplett gesperrt und in dieser Zeit grundlegend saniert werden: Hagen-Wuppertal-Köln, Nürnberg-Regensburg, Obertraubling-Passau und Troisdorf-Wiesbaden. Nach einer sogenannten Generalsanierung verspricht die Bahn einen deutlich flüssigeren Verkehr auf den Strecken. Zudem werden mehrere Jahre Baufreiheit versprochen – bereits jetzt ist aber absehbar, dass dieses Versprechen nicht in allen Fällen eingehalten werden kann.

Im laufenden Jahr zählte die Bahn in ihrem Netz 26.000 Baustellen – und nächstes Jahr sollen es noch mal mehr werden. In einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» sprach die Bahnchefin kürzlich von voraussichtlich mehr als 28.000 Baustellen im Jahr 2026.

Wirtschaftliche Stabilität

Nicht nur im Betrieb auf der Schiene liegt bei der Bahn viel im Argen, auch finanziell hat der bundeseigene Konzern zu kämpfen. Im ersten Halbjahr fuhr die Bahn unterm Strich einen Verlust von 760 Millionen Euro ein.

Palla geht davon aus, dass der Konzern schon in diesem Jahr zumindest im operativen Geschäft (Ebit) wieder schwarze Zahlen geschrieben hat. «Das wollen wir im nächsten Jahr selbstverständlich noch einmal anheben.» Unterm Strich dürfte aber in beiden Jahren voraussichtlich weiter ein Minus stehen.

Gewerkschaft zuversichtlich

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) befürwortet Pallas Neuaufstellung. Es sei gut, dass sie direkt handele und mithilfe von Sofortprogrammen den Kunden in den Mittelpunkt stelle, sagte EVG-Chef Martin Burkert. «Die noch zu entwickelnden Details für den anstehenden Konzernumbau werden wir uns genau ansehen.» Sollte sich der Umbau am Ende als Sparprogramm und Arbeitsplatzabbau herausstellen, werde Palla in der EVG einen starken Gegner finden. (sda/jsa)

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Kommentare

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11.12.2025 19:54

Borki74

dann, gute Fahrt👍

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