Die Kunst des Debattierens: Basler Jugendliche messen sich an Wettbewerb
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FHNW Muttenz
Politik

Die Kunst des Debattierens: Basler Jugendliche messen sich an Wettbewerb

07.02.2025 18:50 - update 25.03.2025 14:10
Jeremy Goy

Jeremy Goy

Es geht nicht um die persönliche Meinung, sondern um Sachverstand und die besten Argumente: Am Freitag traten Jugendliche an der FHNW in Muttenz in einem Debattier-Wettbewerb gegeneinander an.

«Es hat Spass gemacht, einen anderen Blickwinkel zu vertreten», erklärt Hanna Düggeli, Schülerin des Gymnasiums Leonhard, gegenüber Baseljetzt. Denn an diesem Freitag mussten die Schüler: innen der Gymnasien Bäumlihof, Leonhard und Münchenstein sowie des Wirtschaftsgymnasiums Basel und der Handelsschule KV Basel in eine Rolle schlüpfen, die sie so im privaten Leben vielleicht nicht repräsentieren würden. Sie nahmen an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Muttenz am Regionalfinal des Wettbewerbs «Jugend debattiert» teil.

Auch Moritz Bartsch vom Leonhard Gymnasium war in der Lage, während der Debatte zwischen seiner persönlichen Meinung und seiner zugeordneten Rolle zu unterscheiden. Denn die Schüler:innen hatten die Aufgabe, bei zwei Themen jeweils die Pro- oder Kontra-Seite zu vertreten. Welche Seite sie einnahmen, entschied jeweils das Los. Diskutiert haben sie über die Einführung des E-Votings in der Schweiz und darüber, ob es mehr Grossanlässe wie den ESC in Basel braucht.

«Bei den Themen, die wir heute diskutiert haben, finde ich es persönlich nicht schlimm, eine andere Meinung zu vertreten, da es für mich keine tief politischen Themen waren», so Bartsch. Anders ging es Hanna Düggeli: Für sie war es nicht einfach, die Gegenposition zu vertreten. Beim Thema Grossanlässe sei sie eher auf der Pro-Seite. «Deswegen musste ich mich dort schon ein bisschen einlesen.» Denn Düggeli musste in der Debatte gegen mehr Grossevents in Basel argumentieren.

Hanna Düggeli und Moritz Bartsch sind zwei von insgesamt 16 Teilnehmenden, die am Freitag an der FHNW in Muttenz um den Einzug in das nationale Finale in Bern gekämpft haben. Die Teilnehmenden setzten sich zuvor in Vorausscheidungen gegen knapp 400 andere Debattierende durch.

Beeindruckte Jury

Patrick Huber aus der Jury zeigte sich beeindruckt von den jungen Teilnehmer: innen: «Als ich in diesem Alter war, hätte ich das vermutlich nicht halb so gut gekonnt», erinnerte sich der heutige Politiker. Die Aufgabe des Riehener Gemeinderats (Die Mitte) war es, als Juror die Sachkenntnisse während den Debatten zu beurteilen. Die dreiköpfige Jury setzt sich aus Persönlichkeiten aus den Bereichen Politik, Bildung, Medien, Berufswelt und dem Alumni-Netzwerk zusammen. Kriterien wie Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft spielen bei der Beurteilung der Debatten eine wichtige Rolle, wie der Veranstalter YES erklärt.

Die Teilnahme an den Debatten habe mehrere Vorteile, erklärt Lana Rosatti. Sie ist im Verein YES Programm-Managerin bei «Jugend debattiert» und zuständig für die Region Basel. Die Jugendlichen erlangten beim Debattier-Wettbewerb Kompetenzen, die sie in ihrem weiteren Leben gebrauchen können. «Zum Beispiel, bei einem Bewerbungsgespräch, bei einem Vortrag oder einer Präsentation». Die Jugendlichen würden auch lernen, vor Menschen zu sprechen. Zudem sollen sie sich über die verschiedenen Themen ausführlich informieren und so ihre eigene Meinung zu politischen Angelegenheiten mehr hinterfragen, erklärt Rosatti.

Für Hanna Düggeli und Moritz Bartsch war der Debattier-Tag sehr lehrreich. «Ich kann mitnehmen, wie man eine Debatte weiterführen kann und nicht immer auf dem gleichen Thema stehen bleibt», so Düggeli. Bartsch war «am Anfang ein wenig nervös». «Aber sobald ich loslegte, ging es gut.»

Nationaler Final in Bern

Zum grossen nationalen Finale in Bern werden die vier besten Teilnehmer: innen des Regionalfinals in Muttenz eingeladen. Dort treten sie gegen Meister-Debattierende aus der ganzen Deutschschweiz an.

Für Hanna Düggeli und Moritz Bartsch hat es an diesem Freitag nicht gereicht. Was sie aber mitnehmen, sind die wertvollen Erfahrungen aus der Debattier-Kultur.

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Kommentare

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08.02.2025 15:42

spalen

gute und wichtige sache!

0 0
08.02.2025 11:28

pserratore

Coole Sache 😎👍

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