Achteinhalb Jahre ist es her, dass der FCB letztmals in Bern gewinnen konnte. Seither war die Chance auf drei Auswärtspunkte gegen den schwächelnden Meister wohl noch nie so gross wie an diesem Mittwoch. Doch der FCB ist gewarnt.

Am 22. Mai 2016 gewann der FCB dank drei Toren in der ersten Halbzeit schlussendlich mit 3:2 gegen YB. Es ist bis anhin der letzte Auswärtssieg im Berner Wankdorfstadion. Ein gewisser Matías Delgado (1 Tor) und Jean-Paul Boëtius (2 Tore) waren die Torschützen. Cedric Itten stürmte noch im rotblauen Trikot, und der heutige FCB-Assistenztrainer Davide Callà wurde bereits in der 13. Minute für den verletzten Renato Steffen eingewechselt (siehe Video unten). Ein Spiel später feierte der FCB seinen bis dato vorletzten Meistertitel.

Celestini und sein gutes Gefühl

Diese langjährige Serie soll am Mittwoch zu Ende gehen. Der FCB grüsst von der erweiterten Tabellenspitze und weist das beste Torverhältnis der gesamten Liga auf. Mit elf Gegentoren haben die Basler die wenigsten kassiert. Und auch bei den geschossenen Toren liegen sie mit 24 Zählern vorne. Allerdings wurden zwölf dieser Tore in nur zwei Spielen erzielt (6:0 gegen Servette und 6:1 gegen Winterthur).

YB hat seit Saisonbeginn sage und schreibe elf Tore weniger erzielt und neun mehr kassiert (13:20). Das macht Tabellenplatz 10 von 12 mit mickrigen neun Punkten aus den ersten elf Spielen. Nach einem Drittel der Hauptrunde muss man also zum Fazit kommen: Im Wankdorf zu gewinnen, war für den FCB seit achteinhalb Jahren noch nie so einfach. Zumindest auf dem Papier.

Kein Wunder, dass FCB-Trainer Fabio Celestini mit einem guten Gefühl nach Bern fährt: «Ja, aber nicht, weil YB Probleme hat. Es ist eher so, dass mir meine Mannschaft Freude macht. Weil man sieht, dass sie Lust hat, zusammen zu spielen. Ich erlebe jetzt wahrscheinlich zum ersten Mal in meinem Jahr hier in Basel, dass die Mannschaft meine Idee und Philosophie aufnimmt und auf dem Feld umsetzt.»

Celestini: «YB ist das beste Team der Liga»

YB konnte aber in dieser Saison auch schon überzeugen. Im internationalen Wettbewerb nämlich. Zeigt YB also vielleicht sein internationales Gesicht? Hinzu kommt, dass ein Duell mit dem FCB immer etwas ganz Besonderes ist und für zusätzliche Motivation sorgen dürfte.

Deshalb warnt Celestini auch davor, die Berner aufgrund der Tabellensituation zu unterschätzen: «YB ist das beste Team der Liga. Das kann man nicht anders sagen. Sonst wären sie nicht in die Champions League gekommen oder hätten nicht so gut gegen Inter Mailand gespielt.» Hinzu kommt laut Celestini, dass die Berner im Heimspiel gegen Basel sicher hoch motiviert sein werden. «Im vollen Stadion zuhause wollen sie unbedingt drei Punkte holen, um diese negative Dynamik zu ändern. Das versuchen wir zu verhindern. Und ich hoffe, dass uns das gelingt», so der Basler Cheftrainer.

FCB-Spieler haben jetzt eine Connection

Die Frage wird sein, ob Xherdan Shaqiri an seine Leistung gegen Winterthur anknüpfen kann. Und wie YB ihn in den Griff bekommt. Aber auch die anderen Spieler überzeugten Celestini in Winterthur: «Wir hatten in diesem Spiel zwölf sehr grosse Torchancen. Dafür kann kein Spieler alleine sorgen. Natürlich wussten wir immer, was Shaqiri mit seinem linken Fuss kann. Aber jetzt ist auch seine Connection zur Mannschaft eine andere. Die Spieler verstehen untereinander besser, was sie brauchen. Und wir haben das Resultat gesehen, wenn sie diese Verbindung haben.»

Eines ist klar: Gelingt Shaqiri und Co. ein ähnlich fulminanter Auftritt wie gegen Winterthur, dürfte YB in dieser Verfassung kaum eine Chance haben, diese Siegesserie im Wankdorf weiterzuführen.

Anpfiff zwischen YB und dem FC Basel ist am Mittwochabend um 20:30 Uhr. Du kannst die Partie im Ticker auf Baseljetzt.ch verfolgen.