«Dienst am Nächsten» ist am Anschlag: «Wir leben aktuell von der Hand in den Mund»
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Armutsbetroffene
Basel-Stadt

«Dienst am Nächsten» ist am Anschlag: «Wir leben aktuell von der Hand in den Mund»

13.06.2023 05:24 - update 13.06.2023 09:23
Andri Gschwind

Andri Gschwind

Jeden Dienstag unterstützt «DaN Basel» Armutsbetroffene mit Lebensmitteln. Diese werden aber immer knapper, denn die Anzahl an Hilfesuchenden aus der Ukraine steigt an. Das Team ist deshalb am Anschlag.

«Am Dienstag erwarten wir 590 Familien. Rund die Hälfte davon sind Ukrainerinnen und Ukrainer», sagt Michel Fischer, Präsident von «DaN Basel». Jeden Dienstag verteilen er und sein Team Gemüse, Früchte, Jogurts, Nudeln und vieles mehr an Armutsbetroffene.

Während vor ein paar Monaten noch rund 450 Familien Hilfe gesucht haben, sind es mittlerweile fast 600. «Das überfordert uns. Wir leben aktuell von der Hand in den Mund», sagt Fischer.

«DaN Basel» lagert seine Lebensmittel in einem Saal in der Nähe des Badischen Bahnhofs. «Für Notfälle haben wir immer ein kleines Lager mit haltbaren Lebensmitteln geführt. Dieses ist mittlerweile leer», so Fischer. Zustände, welche das Team an seine Grenzen gebracht hat.

Inflation und keinen Job als mögliche Gründe

Über die Gründe kann Fischer nur spekulieren: «Die Inflation mag ein Grund sein. Alles ist plötzlich teurer geworden». Zudem kämen laufend neue Menschen aus der Ukraine in der Schweiz an. «Ein weiter Grund ist wohl, dass viele Ukrainer keinen Job finden», so Fischer weiter.

Er wünscht sich deshalb, dass mehr in die Kommunikation investiert würde. «Ich weiss nicht, wie bewusst sich der Kanton ist, was sich hier jeden Dienstag abspielt». Fischer lobt zwar, dass bereits jetzt viele Menschen aufgenommen würden und viel für sie gemacht werde. «Wir sind dennoch relativ einsam in der Kommunikation gegenüber der Politik.»

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Kommentare

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13.06.2023 06:50

tunix

Toll, dass es solch hilfsbereite Menschen gibt.
Mich würde aber interessieren, wieviele der Ukrainer ihre Hilfsgüter mit dem SUV abtransportieren.

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