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Baselland

Dino on Tour: Der Plateosaurus XL geht auf Museumsreise nach Braunschweig

27.04.2025 17:40 - update 28.04.2025 06:33

Mirjam Rodehacke

Das Sauriermuseum Frick ist das einzige Schweizer Museum mit einem vollständigen Skelett eines Plateosaurus. Vor zehn Jahren wurde der Dinosaurier in einer Fricker Tongrube gefunden, nun wird er für eine Sonderausstellung auseinandergenommen.

Wie das Sauriermuseum Frick auf seiner Webseite schreibt, wurde das erste vollständige Skelett eines Plateosauriers 1985 gefunden. Weitere Knochen seiner Artgenossen seien im Jahr 2009 am Frickberg bei Bauarbeiten aufgetaucht. 2015 entdeckte ein Grabungsteam in einer Fricker Lehmgrube eine einmalige Sensation: ein acht Meter langes Plateosaurus-Skelett. Wie SRF berichtete, handelt es sich dabei um das grösste Exemplar seiner Art, das bisher je in der Schweiz gefunden wurde.

Doch was genau ist ein Plateosaurus überhaupt? Der Plateosaurier gilt mit einer Körperlänge von sieben bis acht Metern als der erste grosse Dinosaurier der Erdgeschichte. Sein verhältnismässig kleiner Kopf, von etwa 30 bis 40 Zentimetern, deutet wahrscheinlich auf einen Pflanzenfresser hin. Seine Gangart war länger ein Diskussionsthema – heute wird davon ausgegangen, dass der Saurier auf den grossen Hinterbeinen gelaufen ist.

Wie man einen Original-Dino reisefertig macht

Das im Jahr 2015 geborgene, acht Meter lange Plateosaurier-Skelett gehört normalerweise zum Sauriermuseum Frick, dort gab man ihm den Namen «Plateosaurus XL». Denn obwohl ihm ein Schädel, ein Arm sowie zwei Meter seiner Schwanzlänge fehlen, ist er (nach wie vor) der grösste Schweizer Fund seiner Art. Das macht den Saurier natürlich zu einem besonders beliebten Ausstellungsstück, weshalb das Museum immer wieder entsprechende Anfragen erhalte.

Derzeit (Ende April) wird das Skelett gerade für eine Reise zu einer Sonderausstellung für das Naturhistorische Museum in Braunschweig vorbereitet. Die Fricker Sauriermuseums-Leiterin Andrea Oettl gibt gegenüber Telebasel Auskunft über die Reisevorbereitung des Plateosauriers und erklärt, warum dieser zuvor in seine Einzelteile zerlegt werden muss: «Dass man nirgends an den Ecken anstösst und etwas kaputt macht. Ansonsten, je mehr Originalmaterial und Originalgestein, umso schwerer ist es.» Zudem müsse man bei schwereren Einzelstücken besonders aufpassen, wie diese manövriert werden sollen.

Wanderschaft als Werbung

So wird der Dino nun in einzelne Stücke in Holzkisten verpackt, die so angeschrieben werden müssen, dass er für die Sonderausstellung in Braunschweig wieder entsprechend zusammengesetzt werden kann. Dort wird er anschliessend für ein halbes Jahr verweilen.

Für einen temporären Ersatz im Fricker Sauriermuseum gibt es laut Oettl bereits konkrete Pläne: «Einerseits haben wir eine Blache gedruckt, die ein wenig kleiner ist als das Original mit dem XL darauf. So als Stellvertreter. Anderseits haben wir genug sonstige Knochen, mit welchen wir noch eine Vitrine herstellen können, damit man auch sonst noch was sieht.»

Der Plateosaurus XL ist in der Vergangenheit schon mehrfach auf Museums-Wanderschaft gegangen, oft im Ausland und zuletzt in Neuenburg. Diese Ausflüge seien auch eine gute Werbung für das Sauriermuseum Frick.

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29.04.2025 06:38

pserratore

👍 Interessant

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