
DJ Antoine: «Wenn man ins Haifischbecken will, muss man etwas Brutales liefern»
Elin Epting
Die ESC-Woche ist vorbei. Gemeinsam mit Musiker DJ Antoine, dem ehemaligen Ballettdirektor des Theater Basel, Richard Wherlock, und der Kulturjournalistin Mélanie Honegger blicken wir noch einmal auf die Highlights zurück.
Die ESC-Woche ist zu Ende gegangen, und sowohl Touristinnen und Touristen als auch Einheimische scheinen die Tage in vollen Zügen genossen zu haben. Besonders gut besucht waren während des ESC die Konzerte auf dem Barfüsserplatz, aber auch im Eurovision Village auf dem Messeplatz herrschte beste Stimmung. Für die gesamte Organisation rund um den ESC gab es viel Lob – Kritik gab es, wenn überhaupt, nur wegen der hohen Preise.
Der ESC sei ein voller Erfolg gewesen, sagt Musiker und Musikproduzent DJ Antoine: «Auch wenn die Schweiz nicht gewonnen hat, war der ESC für Basel ein Erfolg. Der Tourismus in Basel braucht unbedingt Ereignisse, die Leben in die Stadt bringen», so Antoine. Solche belebenden Impulse wünsche er sich auch über den ESC hinaus für Basel.
Auch Mélanie Honegger, Kulturjournalistin bei der Basler Zeitung, gefällt der Gedanke, dass sich Basel auch in Zukunft von der ESC-Woche inspirieren lässt. Bei der konkreten Umsetzung zeigt sie sich jedoch skeptisch: „Ich habe den Eindruck, dass es hier sehr viele Regeln gibt, an die man sich halten muss. Es wäre schön, wenn man diese in Zukunft etwas lockern könnte.“
Trotz vieler schöner Eindrücke während der ESC-Woche kam es auch zu politischen Demonstrationen, die das Gesamtbild ein Stück weit überschatteten. Diese sollten nicht Teil eines Musikfestes sein, sagt Antoine: «Diese Demonstrationen sollte man nicht bewilligen. Es geht um die Musik, egal ob eine Person aus Moskau, Israel oder Palästina kommt.»
Auch Melanie Hoenegger fand die Demonstrationen unschön, viel dagegen tun könne man ihrer Meinung nach aber nicht:
Am Samstagabend erreichte die ESC-Woche schließlich ihren Höhepunkt. Als Sieger ging der österreichische Sänger JJ mit dem Song „Wasted Love“ hervor. Zoe Më lag nach dem Juryvoting zwar auf Platz zwei, erhielt vom Publikum jedoch null Punkte. Das kam für den ehemaligen Ballettdirektor das Theater Basel, Richard Wherlock, überraschend – doch seiner Meinung nach hätte der Song vielleicht noch ein wenig mehr Wirkung gebraucht.
Auch für Antoine ist klar: «Wenn man in das Haifischbecken hereinwill, dann muss man wirklich etwas Brutales liefern. Der Song muss einfach ein Hit sein.»
Die ESC-Woche wird auf jeden Fall noch lange in Erinnerung bleiben. Besonders gut gefallen habe Mélanie Honegger, dass an jeder Ecke Musik zu hören war. „Ich finde das Konzept mit den Bühnen, auf denen alle mitmachen können, nicht nur die Top-Profis, sehr gelungen, weil es die Musik näher zu den Menschen gebracht hat.
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