
DNA-Test bestätigt Tod des Wagner-Chefs Prigoschin
Baseljetzt
Jetzt ist es offiziell: Jewgeni Prigoschin ist tot. Die russischen Behörden haben dies nun bestätigt.
Vier Tage nach einem rätselhaften Flugzeugabsturz haben russische Behörden offiziell den Tod des Chefs der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, bestätigt. Das meldete die Agentur Tass am Sonntag unter Berufung auf das Staatliche Ermittlungskomitee. Nach Identifizierung aller zehn Opfer eines Flugzeugabsturzes stehe fest, dass Prigoschin dazu gehöre.
DNA-Test bringt Gewissheit
«Im Rahmen der Aufklärung des Flugzeugabsturzes im Gebiet Twer wurde eine molekular-genetisch Expertise durchgeführt», teilte das Ermittlungskomitee demnach mit. «Ihren Ergebnissen zufolge wurde die Identität aller zehn Toten festgestellt. Sie entspricht der veröffentlichten Passagierliste.»
Nach dem Absturz der Maschine beruhte die Nachricht vom Tod Prigoschins vor allem darauf, dass sein Name auf dieser Liste der Fluggesellschaft stand. Auch der militärische Anführer der Söldnertruppe, der Ex-Geheimdienstoffizier Dmitri Utkin, und andere Führungsfiguren von Wagner kamen ums Leben.
Moskau dementiert Verwicklung in Absturz
Die Ursache des Absturzes ist offiziell nicht geklärt. Allerdings gehen weite Teile der russischen Öffentlichkeit wie auch westliche Regierungen davon aus, dass der Privatjet gezielt zum Absturz gebracht wurde. Priogoschin (62) hatte zwei Monate zuvor im Juni eine Meuterei gegen die russische Militär- und Staatsführung angezettelt. Präsident Wladimir Putin nannte ihn damals einen Verräter.
Nach den ersten Nachrichten über Prigoschins Tod sprach Putin am Donnerstag von einem talentierten Menschen, der aber schwere Fehler gemacht habe. Eine Verwicklung des Kremls in den Absturz wurde mehrfach zurückgewiesen.
Wegen seiner Kritik an Korruption und Unfähigkeit der Militärführung im Angriffskrieg gegen die Ukraine war Prigoschin bei vielen Russen populär. Die Söldnertruppe Wagner kämpfte in der Ukraine, aber auch in Syrien und in vielen afrikanischen Ländern. (sda/lef)
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mil1977
Russland bombardiert scheinbar ohne grosse Qualitätskontrollen. Warum Russland so oft zivile Einrichtungen trifft, könnte dem Militärexperten David Sharp zufolge nicht unbedingt Absicht sein, sondern, dass menschliches und technisches Versagen ein Grund sein könnte.