Dos & Don’ts an der Basler Fasnacht
Michael Kempf
Fasnacht bedeutet Narrenfreiheit. Doch an den «drey scheenschte Dääg» gibt es eine ganze Reihe von ungeschriebenen Regeln. Hier eine Zusammenfassung.
Jaaaaa, die Basler Fasnacht gilt als ernst und streng. Vor allem Besucherinnen und Besucher von weiter weg haben diesen Eindruck. Das liegt an zwei Dingen. Zum einen an der klaren Trennung zwischen Aktiven und Passiven. Und zum anderen gibt es eine Art Verhaltenskodex. Ein paar Dinge davon wirken für Aussenstehende etwas speziell, die anderen entsprechen ganz einfach dem gesunden Menschenverstand.
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«Me het e Blaggedde»
Die Blaggedde gilt als Eintrittsticket an die Basler Fasnacht. Egal, ob passiv oder aktiv… wer an die Fasnacht geht, sollte eine Blaggedde tragen. Es spielt dabei keine Rolle, ob Gold, Silber oder Kupfer.
Wer keine trägt, wird der Fasnacht zwar nicht verwiesen, läuft aber Gefahr, ins Visier des nächsten Waggis zu geraten, der das als Anlass für eine Räppli-Dusche nimmt.
Räppli nicht vom Boden nehmen
An den «drey scheenste Dääg» verwandelt sich der Strassenboden in ein farbenfrohes Räppli-Meer. Auch wenn das dazu einlädt, eine gemischte «Hampfle» Räppli vom Boden aufzuheben, ist dies nicht gerne gesehen (gilt als «gruusig»). Nur frische Räppli sollten herumgeworfen werden.
Ebenso ist es tabu, Aktive oder auch Personen die eine Larve tragen, mit Räppli zu bewerfen. Die Sicht und vor allem das Atmen unter einer Larve sind bereits eigeschränkt und wird durch eine Räppli-Ladung noch erschwert.
Kein Blitz am Morgenstraich
Der Morgenstraich gilt als Start der Basler Fasnacht und sorgt auch bei Passiven für einen besonderen Moment, da in der ganzen Stadt die Lichter ausgehen. Nur die Laternen dienen als Lichtquelle, was die Stadt in ein Lichtspektakel verwandelt (genau so verpönt ist es übrigens, wenn die Geschäfte in der Innenstand das Licht im Schaufenster brennen lassen).
Umso wichtiger ist es, externe Lichtquellen zu verhindern. Dies gilt auch für das Fotografieren und Filmen. Das ist am Morgenstraich durchaus erlaubt. Auf den Blitz solltest du jedoch lieber verzichten.
Den Aktiven den Vortritt lassen
Am Fasnachts-Montag und -Mittwoch führt der Cortège durch die Basler Innenstadt. Die Cliquen und Guggen laufen dabei in einer vorbestimmten Route durch die Stadt. Passive dürfen sich auch auf den Strassen aufhalten, jedoch solltest du dabei die Kostümierten nicht auf ihrer Route behindern. Sie haben Vortritt.
Keine Waren zurückwerfen
«Waggis, hesch mer öppis?» wird oft gerufen, wenn die Wagencliquen vorbeifahren. Dann gibt es eine Ladung Räppli, Dääfeli oder eine Orange. Manchmal sogar einen Mimöslistrauss.
Auch wenn die Waggis die Orangen manchmal in die Menge werfen, solltest du diese nicht wieder zurück- oder einfach weiter in die Menge werfen. Es ist wie bei einem Geschenk, das wirfst du ja auch nicht einfach zurück.
Kostüme und Schminke
Grundsätzlich verkleiden sich an der Basler Fasnacht nur die Aktiven. Die Passiven kommen eher selten verkleidet an die Fasnacht – einzige Ausnahme sind Kinder.
Mittlerweile hat sich das aber etwas gelockert und vereinzelt sind auch Passive an der Fasnacht verkleidet. Auch der Grosshandel bietet diverse Kostüme für Passive an. Was aber nach wie vor an der Basler Fasnacht nicht gerne gesehen wird, ist Gesichtsschminke. «Me het e Laarve», wird gesagt. Von jenem Moment an, in dem du verkleidet bist und auch eine Larve trägst, kannst du dich durchaus als aktiver Fasnächtler betrachten.
Auf was du unbedingt an der Basler Fasnacht verzichten solltest: Dein Gesicht in blau/weiss Farben zu bemalen. Unabhängig ob du deine Leidenschaft zur Luzerner Fasnacht oder zu bestimmten Schweizer Fussballclubs zum Ausdruck bringen möchtest, vielleicht besser nicht an der Basler Fasnacht.
Das Thema Schminke wird zwar an der Fasnacht auch nicht mehr ganz so streng gesehen. Es sind eher die älteren Generationen, die sich daran stören.
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pablo46
und Rāppli in die Objektive der Videografen zu werfen ist auch ein no go, nimmt aber jedes Jahr mehr ūberhand.
lixi
Ei Regle isch sicher, kei änglisch in de Artikeliberschrift