Während der FC Lugano den siebten Sieg in Serie feiern konnte, bleibt Rotblau zum sechsten Mal in Folge sieglos. Nun gilt es für den FCB zum zweiten Mal in dieser Saison von ganz unten rauszukommen.

Aufgrund der grossen Absenzenliste durch Verletzte und Gesperrte musste Fabio Celestini kreativ werden, um das Matchblatt zu füllen. Mit Tim Pfeiffer, Jonas Adjetey, Axel Kayombo, Marvin Akahomen und Demir Xhemalija waren gleich fünf Spieler darauf zu finden, die normalerweise hauptsächlich im Nachwuchsbereich zum Einsatz kommen.

Die grosse Frage war vor dem Spiel vor allem: Wer soll bei Rotblau die Tore schiessen? Mit Barry, Jovanovic, Hunziker und Ajeti waren gleich vier Stürmer absent. So spielte Maurice Malone in der Spitze und dahinter Augustin und Kade.

Dass das Offensivteam überhaupt nicht eingespielt ist, zeigte sich von Beginn weg. In der ersten Halbzeit kam Rotblau zu keiner einzigen nennenswerten Torchance. Zwar kassierte der FCB gegen Lugano für einmal kein frühes Tor, aber wieder eines nach einem gegnerischen Eckball. Etwas, das FCB-Trainer Fabio Celestini nervt: «Uns fehlt einfach der letzte Wille in diesen Situationen. Wir müssen diese Duelle annehmen. Wieso das momentan nicht so ist, weiss ich nicht.» In der zweiten Halbzeit wurde der FCB zwar nicht mehr so hinten reingedrückt wie in der ersten Hälfte, blieb in der Offensive aber zu unkreativ.

Die Suche nach den Gründen

Mohamed Dräger suchte nach dem Spiel nach Erklärungen: «Momentan läuft es einfach nicht. Der letzte Pass kommt nicht an, wir kassieren blöde Tore und haben auch das Wettkampfglück nicht auf unserer Seite. Das Glück gehört halt auch den Tüchtigen und das sind wir momentan nicht.»

Fabio Celestini ist insbesondere mit dem Spiel nach vorne nicht zufrieden: «Wir haben zu wenig gemacht in der Offensive. Da fehlt mit so vielen Verletzten einfach auch automatisch Qualität.» Trotzdem haben es die ganz jungen Einwechselspieler in seinen Augen gut gemacht: «Die Jungen hatten heute keine einfache Aufgabe, aber sie haben sie für mich sehr gut gelöst.»

«Den Totalschaden abwenden»

Nach den letzten Spielen haben Fabio Celestini und auch die Spieler noch immer von diesem noch möglichen sechsten Platz gesprochen. Mittlerweile sei dieses Thema aber definitiv abgehakt: «Wir müssen jetzt versuchen, diesen Bock mit allen Mittel umzustossen, und schauen, dass wir da möglichst schnell unten heraus kommen und nichts mit dem Barrageplatz zu tun haben», sagt Dräger.

Auch Fabio Celestini sieht das so: «Der sechste Platz ist einfach zu weit weg – da müssen wir realistisch sein.» Der FCB kommt einfach nicht mehr vom Fleck und Rotblau ist nun wieder da, wo man im Herbst noch gesagt hat, dass man nie mehr hin kommen will. Trainer und Spieler scheinen zum Teil fast schon ratlos.

Mohamed Dräger, ist einer der sein Herz auf der Zunge trägt. Auf die Frage, wie es momentan in ihm drin aussieht, antwortet er: «Beschissen! Ich identifiziere mich sehr mit dem Verein, da ich den FCB schon immer kannte. Es tut mir weh und ich will alles dafür tun, dass wir den Totalschaden in dieser Saison abwenden können und dann wieder etwas aufbauen können.» Er will nun vorangehen und alles dafür tun, dass der FCB die nötigen Punkte holt, um nun weiter weg von diesem elften Tabellenplatz zu kommen.

Den ersten Schritt will der FCB am Samstag auswärts gegen Lausanne-Ouchy machen. Der Lausanner Quartierverein steht momentan abgeschlagen auf Rang 12.