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Drei Fasnachts-Storys aus dem Geschichtsbuch
©Bild: Staatsarchiv Basel-Stadt, NEG 9847
Historisches
Fasnacht

Drei Fasnachts-Storys aus dem Geschichtsbuch

16.02.2024 05:17 - update 16.02.2024 12:56
Jennifer Weber

Jennifer Weber

Von der «Bösen Fasnacht» über mutige Fackelträger bis hin zum langen Anstehen fürs Trommelkonzert: Das sind drei Fasnachts-Storys aus dem Geschichtsbuch.

Die «Böse Fasnacht»

Der 25-jährige Habsburger Herzog Leopold III. reiste Anfang 1376 mit Gefolge nach Basel. Am 26. Februar 1376, am Fasnachtsdienstag, wurde auf dem Münsterplatz ein ritterliches Turnier durchgeführt. Es endete jedoch mit Tumulten und ging als «Böse Fasnacht» in die Geschichte ein.

Doch der Reihe nach: Das Turnier, eine traditionelle Fasnachtsveranstaltung, fand beim Münsterplatz statt. Leopold III. war mit vielen Anhängern zugegen. Das Turnier sei auch als Machtdemonstration der Habsburger aufgefasst worden. Zu Unruhen sei es gekommen, als Waffen und Pferde in die Zuschauer:innen gelangten.

Die aufgebrachte Menge habe daraufhin die Habsburger angegriffen und drei Gefolgsleute getötet. 50 Grafen, Edel- und Dienstleute sowie Domherren seien für kurze Zeit in die Gewalt der Aufständischen gekommen. Leopold III. habe mit einem Boot über den Rhein nach Kleinbasel fliehen können. In der Folge der Tumulte wurden zwölf mutmassliche Anstifter enthauptet.

Immer wieder sei es an der Fasnacht zu Aufruhr gekommen. Denn der Alltag im späten Mittelalter in grösseren Städten war von einer unterschwelligen Gewaltbereitschaft geprägt.

Mutige Fackelträger

Der Rat in Basel hat immer wieder mit Nachdruck erklärt, «dass zu ewigen Zyten uf die Fasnacht nymand soll mit Vackeln louffen, weil solichs grossen Schaden bringen möchte». Doch am 22. Februar 1589 widersetzten sich zwei furchtlose Fackelträger diesem Beschluss. Ein lebhaftes Fasnachtszüglein mit «Guggen», König, Bischof, Landsknecht und Hofnarr zog am Morgestraich durch Basel. Angeführt durch ebendiese zwei Fackelträger, die die Dunkelheit durch ihre Fackeln erhellten.

Drei Fasnachts-Storys aus dem Geschichtsbuch
Die «Ladärne» zaubern jeweils ein schönes Ambiente am Morgestraich: Weil Fackeln 1845 offiziell zur Fasnachtszeit verboten wurden, kamen seither Fasnachtslaternen auf. Bild: Keystone

Das Fackelverbot wurde 1845 mit einer Verordnung der Polizeidirektion dann offiziell eingeführt. Es sei im Interesse der allgemeinen Ordnung und Sicherheit, das Tragen von Fackeln während der Fasnachtszeit zu verbieten. Das offizielle Fackelverbot sorgte für das Aufkommen der stimmungsvollen Fasnachtslaternen.

Lange Schlange für Trommelkonzert

Am 25. Februar 1944 bildete sich vor dem Verkehrsbüro an der Schifflände eine lange Schlange. Lange warteten die Menschen, um die begehrten Eintrittskarten für das Trommelkonzert zu bekommen. Zu dieser Zeit war es üblich, lange für Tickets anzustehen. Für die Basler:innen war das Verkehrsbüro erste Anlaufstelle für Eintrittskarten.

Drei Fasnachts-Storys aus dem Geschichtsbuch
Anstehen für das Trommelkonzert: Im Februar 1944 bildete sich eine lange Schlange vor dem Verkehrsbüro. Bild: Staatsarchiv Basel-Stadt, NEG 9847

1891 wurde das Verkehrsbüro gegründet. Es diente dazu, den Fremdenverkehr sowie das Leben in Basel und die Entwicklung der Stadt allgemein zu fördern. Heute ist der Verkehrsverein unter dem Namen Basel Tourismus bekannt. Er setzt sich für den Tourismus in der Stadt und Umgebung ein.

Das Trommelkonzert ist heute bekannt als Drummeli. Erstmals fand das Monstre-Trommelkonzert am 26. Februar 1906 im heutigen Volkshaus statt. Bei dieser Vorstellung waren noch keine Pfeifer und «Raamestiggli» zu hören – es standen lediglich Trommel- und Blasmusik auf dem Programm.

Hauptquelle für diesen Artikel: «365 Tage Basel», Carlo Clivio, Tilo Richter (2021).

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