Ein Heimspiel mit Stilbruch: So war der Eröffnungsabend der Baloise Session
©Bilder: Baseljetzt, Keystone / Montage: Basejetzt
Musikfestival
Kultur

Ein Heimspiel mit Stilbruch: So war der Eröffnungsabend der Baloise Session

18.10.2025 12:28 - update 18.10.2025 16:28
Shahed Staub

Shahed Staub

Die 40. Baloise Session ist am Freitagabend mit Zoë Më und Amy Macdonald eröffnet worden. Ein würdiger Start für die Jubiläumsausgabe – mit musikalischen Überraschungen.

Was für ein Jahr für Zoë Më. Vor einem Jahr dürfte sie in Basel – trotz ihrer Auszeichnung als «SRF 3 Best Talent» – kaum jemand auf dem Radar gehabt haben. Nach dem ESC kennt sie nun die ganze Region. Ganz Europa. Am Freitagabend folgte das nächste Highlight für die Freiburgerin mit Basler Wurzeln: Sie eröffnete die Baloise Session – zusammen mit Amy Macdonald. Baseljetzt hat sie vor dem Konzert zum Interview getroffen.

Baseljetzt: Zoë Më, überwiegt die Vorfreude oder das Lampenfieber?

Zoë Më: Es ist einfach eine grosse Freude. Ein grosser Teil meiner Familie, die auch in Basel wohnt, wird im Publikum sitzen. Es fühlt sich schon ein bisschen wie ein Heimspiel an – andererseits war ich schon lange nicht mehr in Basel. Ich fühle mich sehr geehrt, hier spielen zu dürfen.

Erinnerst du dich an deinen ersten Auftritt hier in Basel?

Ich habe einmal – das ist schon länger her – im Badhüsli gespielt. Das war eines meiner allerersten Konzerte überhaupt. Damals waren natürlich viel weniger Leute da als heute Abend, aber ich war schon damals unglaublich nervös. Ich bin generell immer etwas anders nervös, wenn Leute im Publikum sind, die ich kenne.

Hast du auch schon einmal einen Song in Basel geschrieben?

Noch nicht (lacht). Aber ich war gerade heute Morgen bei meinen Grosseltern. Da kam ein Schornsteinfeger zu Besuch. Er sagte mir, dass Schornsteinfeger Glück bringen, und schenkte mir ein kleines Figürchen, das mir nun Glück bringen soll. Meine Grossmutter will jetzt, dass ich ein Lied über ihn schreibe. Wer weiss – vielleicht gibt es das ja bald.

Das ganze Interview mit Zoë Më siehst du hier:

Gekonnt anders als beim ESC

Am 24. Oktober erscheint Zoë Mës neueste Single «Claire de Lune». Es dürfte einen Stilbruch geben im Vergleich zu ihrem ESC-Hit «Voyage», verrät die Sängerin und Songwriterin bereits während des Gesprächs. Wie sich dieser Stilbruch dann anhört, bekamen die Zuschauerinnen und Zuschauer der Baloise Session auch gleich zu hören.

Mehr Pop, mehr Drive, mehr Tanz: Mit einer fünfköpfigen Band trat Zoë Më am Freitagabend auf. Sie bewegte sich viel, spielte mit dem Publikum, animierte zum Mitmachen – mal vom Klavier, mal vom Bühnenrand aus. Selbst ihren ESC-Hit «Voyage» sang Zoë Më aus der Mitte des Messesaals, zwischen zwei der besetzten Bistrotische.

Wenn auch nicht sitzend wie beim ESC, gab es nebst all den Neuheiten auch Parallelen zum Auftritt in der Joggelihalle im Mai. Sei es das Bühnenbild, das unaufgeregt schlicht gehalten war und nur durch einzelne rote Blumen sowie Zoë Mës rotes E-Piano Farbakzente setzte. Und da wären auch die Liedtexte, die – wie bekannt – einer gewissen Melancholie nicht missen durften.

Keine Baloise Session ohne Prominenz

Zwischen vollen und leeren Rotweingläsern, Käseplättchen, Pasta Carbonara und Mousse au Chocolat war die Basler Prominenz im hinteren, separaten Bereich der Baloise Session anzutreffen. Marco Streller, der bereits zum zweiten Mal das Musikfestival als Verkaufsleiter erlebt, sagt: «Die Nervosität ist zum Glück nicht mehr so hoch wie beim ersten Mal. Ich bin ja Sportler – kurz bevor es losgeht, bin ich in einem Tunnel drin. Das bin ich jetzt auch. Jetzt kann ich hoffentlich gute Leistungen bringen.»

Regierungsrätin Stephanie Eymann freut sich, dass es diesmal nicht um Demonstrationen und Sicherheit geht: «Als ich Zoë Më beim ESC sah, war ich angespannter, weil wir die Sicherheit gewährleisten mussten. Heute ist Geniessen angesagt.» Und Timm Klose, ehemaliger FCB-Verteidiger, freute sich besonders auf die 25-jährige Zoë Më – auch wegen ihrer Verbindung zum Fussball: «Sie war mal mit einem Fussballer zusammen, das ist für uns Ex-Fussballer immer sehr speziell.»

Das sagen Marco Streller, Stephanie Eymann und Timm Klose zur Baloise Session:

Hauptakt – und nach Zoë Më doch irgendwie Nebenakt – war am Eröffnungsabend Amy Macdonald. Die schottische Sängerin war nicht zum ersten Mal an der Baloise Session und zeigte sich auch bereits vertraut mit der Stadt, wie am Freitagnachmittag auf ihrem Instagram zu sehen war. Sie sang viele Stücke aus ihrem aktuellen Album, richtig laut wurde es aber in der Messehalle bei ihren Welthits «Mr Rock and Roll» und «This Is the Life» aus dem Jahr 2007 – Zoë Më war damals sechs Jahre alt.

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

19.10.2025 18:09

Sonnenliebe

Ich finde die Künstler grossartig!

0 0
18.10.2025 20:19

Hoschi

Ein grossartiges Line-Up.

2 2

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.