
«Ein KUSS für Basel»: Markuss Engeler will in den Grossen Rat
Shahed Staub
13 Jahren ist Markuss Engeler Inhaber des Café «Zum Kuss». Nun möchte er politisch aktiv werden und kandidiert parteilos für den Grossen Rat. Und zwar mit der Liste «Ein KUSS für Basel»
An der Theke der Kultur-Bar «Zum Kuss» wurden gerade zwei Totenbeinli bestellt. «Die sind ausgezeichnet, mit Pistazien und hausgemacht – wie fast alles hier», erklärt Markuss Engeler, der Inhaber des Lokals.
Nach über einer Dekade «Zum Kuss» ist Schluss
Seit 13 Jahren ist Engeler Inhaber des Cafés «Zum Kuss», das Lokal im ehemaligen «Tootehüsli» beim De-Wette-Park. Nun muss er sich von seinem Herzensprojekt verabschieden. Seine gesundheitlichen Beschwerden haben im Frühling dieses Jahres zugenommen, und die Besuche beim Kardiologen wurden häufiger. «Ich muss sozusagen die eine Herzensangelegenheit der anderen Herzensangelegenheit weichen lassen», sagt Engeler sichtlich gerührt.
So kam das Lokal «Zum Kuss» zu seinem Namen
Markuss Engeler erhielt von seinen Eltern den „ultralangweiligen“ Namen Markus. „Damals war der Name sehr beliebt, in den Schulklassen gab es oft mehrere Schüler mit demselben Namen.“ Besonders störte ihn, dass der Name austauschbar war. Vor 25 Jahren ereignete sich jedoch ein entscheidender Vorfall, als ihm eine Mitarbeiterin eine Notiz hinterliess. „Ich habe den Zettel am nächsten Tag gelesen. Aus Spass hatte sie an meinen Namen ein zweites ‘S’ angehängt. Wie ein Geistesblitz wurde mir plötzlich klar, dass genau dieses gewisse Extra meinem Namen gefehlt hatte.“ Seither schreibt sich Markuss Engeler mit Doppel-S. Einige Jahre später benannte er das Lokal „Zum Kuss“ nach sich selbst.
Der Abschied von seinem geliebten Lokal geht Engeler emotional nahe. „Im Oktober, wenn alles vorbei ist, werde ich noch einmal ganz allein hierherkommen. Ich werde alles berühren und mich verabschieden.“ Der Inhaber hat zwar noch einen Vertrag bis 2026, doch die Angst ist zu gross, dass sich seine gesundheitlichen Beschwerden bei weiterer Arbeit verschlimmern. „Dass ich plötzlich im Laden zusammenbreche, möchte ich sowohl meiner Familie, als auch meinen Gästen ersparen“
Politik für das gemeine Wohl
Vielmehr möchte sich Markuss Engeler politisch engagieren und kandidiert am 20. Oktober für den Grossen Rat. Und zwar parteilos mit seiner Liste „KUSS: Ein Kuss für Basel“. Eine Spasskandidatur? „Ganz und gar nicht. Viele kennen mich eben vom „Kuss“, da hat sich der Listenname perfekt ergeben.»
Engelers politische Ansätze sollen dem Wohl der Allgemeinheit dienen. Ein Beispiel dafür ist seine Forderung nach niedrigeren Preisen für den öffentlichen Verkehr. „Das Tramfahren soll wieder günstiger werden, genauer gesagt, ein U-Abo sollte nicht mehr als 100 Franken im Jahr kosten.“ Das Tram sei ein wichtiger Bestandteil der Identität jeder Baslerin und jedes Baslers.
Ein weiteres Anliegen betrifft die Situation von Wirtinnen und Wirten, die verbessert werden muss. Hier wäre eine „Vereinfachung des bislang sehr komplizierten Bewilligungsverfahrens“ notwendig. Diese Prozesse sollen in Zukunft einfacher und transparenter gestaltet werden.

Markuss Engeler wird auf seiner Liste 47 als Parteiloser zur Wahl für den Grossen Rat antreten. Natürlich sympathisiere er mit bestimmten Parteien, wie zum Beispiel der SP oder BastA!, mehr als mit anderen, jedoch möchte er seine Unabhängigkeit bewahren. Dennoch rechnet er sich gute Chancen für die Wahl aus. „Ich bin authentisch, ehrlich und versuche, mit meiner Persönlichkeit zu punkten.“ Sollte er gewählt werden, werde er selbstverständlich auch mit anderen Parteien zusammenarbeiten. So hat er für seine Kandidatur bereits Kontakt zur Co-Präsidentin der SP Basel-Stadt, Lisa Mathys, aufgenommen.
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spalen
ein toller gastgeber – aber ob er auch ein toller politiker ist, kann ich als sein gast nicht beurteilen. da möchte ich erst mehr inhalte erfahren.
Freddi1985
Ein super Typ