Ein Zolli-Buch zum 150-Jahr-Jubiläum
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Geschichte
Basel-Stadt

Ein Zolli-Buch zum 150-Jahr-Jubiläum

17.04.2024 19:03 - update 18.04.2024 08:57

Baseljetzt

Mit einem Buch feiert der Basler Zolli sein 150-Jahr-Jubiläum. In diesem reich illustrierten Werk kommen neben Highlights auch weniger ruhmreiche Kapitel aus der Geschichte zur Sprache.

Als der Zoo Basel 1874 als erster Zoologischer Garten der Schweiz seine Tore öffnete, wurde er rasch zum Publikumsmagneten. Der Reiz der damals präsentierten Steinböcke, Wildschweine und Vögel verflog aber rasch. Erst die 1879 vom Tierpark Hagenbeck in Hamburg übernommenen Völkerschauen führten zurück auf die Erfolgsstrasse und bewahrten den Zolli vor dem frühen Konkurs, wie im Buch zu erfahren ist.

Die rassistische Zurschaustellung indigener Menschen ist eines der wenig ruhmreichen Kapitel aus der Geschichte des Zollis. Sie dauerte bis 1935 an. Die Abkehr geschah aber nicht aus ethischen Gründen, wie selbstkritisch zugegeben wird, sondern war Folge eines schwindenden Publikumsinteresses. Die inzwischen eingezogenen exotischen Tiere wie Elefanten und Löwen waren offensichtlich attraktiver.

40 Kapitel Zolli

In 40 Kapiteln schweift das Buch «Zoo Basel – die Stadt-Oase neu entdecken» durch die Geschichte der beliebten Anlage und beleuchtet verschiedene Aspekte der zeitgenössischen Tierhaltung.

Das beginnt mit einem persönlichen Begrüssungstext der Hauptkassiererin («der «schönsten Job der Welt») und führt über die gesellschaftliche und wissenschaftliche Einordnung der Anlage durch den Direktor Olivier Pagan bis zu einem Gespräch zwischen Pagan und dem Verwaltungsratspräsidenten Martin Lenz über die geplanten Ausbaumassnahmen.

Weltberühmte Zuchterfolge

Nicht fehlen dürfen dabei natürlich die berühmten Zuchterfolge. So etwa das 1956 weltweit erste in einem Zoo geborene Panzernashorn-«Buschi» und die Gorilladame Goma, die 1959 die erste ihrer Art war, die in Europa auf die Welt kam. Das geht weiter über den ersten in Europa geschlüpften Rosaflamingo bis zum zuchtmässig erfolgreichen Vivarium, von wo aus viele Partner-Zoos mit Nachwuchs bestückt werden können.

Zu erfahren ist unter anderem, dass der Zoo aus Sicherheitsgründen über ein «Notfallschützen-Team» verfügt und dass sich Tierärztinnen und -ärzte für die Narkose in der Bedienung von Blasrohren üben müssen. Keine Erwähnung findet indes das gescheiterte Projekt eines Ozeaniums auf der Heuwaage im Jahr 2019.

Das Buch «Zoo Basel – die Stadt-Oase neu entdecken» von Jennifer Degen und Lukas Meili enthält 256 Seiten, kostet 49 Franken und ist im Christoph Merian Verlag erschienen. (sda/amu)

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