Der Weg bis zu einer offiziellen Bundesratskandidatur ist noch weit für Beat Jans. Gleichzeitig ist klar: So eine Chance kommt in einer politischen Karriere meistens nur einmal.

Kein Jahr nach der Niederlage von Eva Herzog ist das Thema wieder auf dem Tablett: Ein möglicher Bundesrat aus dem Kanton Basel-Stadt. Und wieder gehen die Spekulationen los. Wird er’s? – keine Ahnung. Ist er besser vernetzt in Bern als Eva Herzog? – angeblich! Kann er das? – sind wir ehrlich, es wurden schon andere in den Bundesrat gewählt mit einem deutlich dünneren Leistungsausweis.

Die Botschaft lautet: «Seht her, ich bin gut vernetzt»

Jans’ Auftritt an der Medienkonferenz in Bern war schon mal solid. Er liess sich von Parteikolleg:innen begleiten, die in Bundesbern als vertraute Gesichter gelten: Eric Nussbaumer (Nationalrat BL), Sarah Wyss (Nationalrätin BS), Anita Fetz (Altständerätin BS). Das signalisiert: Obwohl Beat Jans seit 2019 nicht mehr als Nationalrat waltet, sondern Basler Regierungspräsident ist, hat er noch immer Verbindungen nach Bern. 

Ob das am Ende reicht, um aufs Ticket der SP zu kommen? Das hängt vor allem davon ab, wer sich in den kommenden Wochen noch in Position bringt. Bereits aus der Deckung gewagt haben sich der Berner Nationalrat Matthias Aebischer und der Zürcher Ständerat Daniel Jositsch.

Als Aussenseiter lebt es sich besser

Die NZZ bezeichnet Jans als Aussenseiter. Das wäre ein taktischer Vorteil. Denn in der Vergangenheit wurden selten jene in die Landesregierung gewählt, die als Favoriten gelten. 

Jans bezeichnet sein Interesse an einer Kandidatur als «Angebot». Eine vernünftige Haltung. Denn es müssen sehr viele Faktoren zusammenspielen, damit das mit dem ersten Basler Bundesrat seit einem halben Jahrhundert Realität wird. 

Gleichzeitig ist klar: so eine günstige Konstellation kommt vermutlich nicht wieder in der politischen Karriere von Beat Jans. Er würde sich wahrscheinlich ohrfeigen, wenn er diese Chance vorbeiziehen liesse.