Eine Vorschau auf den feministischen Streik 2024 in Basel
Michael Kempf
Am 14. Juni findet zum fünften Mal in Folge der feministische Streik & Frauenstreik Basel statt. Zu diesem Anlass sind auch in diesem Jahr verschiedene Veranstaltungen geplant.
Den Auftakt bildet die Kinderwagen-, Rollstuhl- und Rollator-Demo um 10 Uhr auf dem Theodors Kirchplatz. Wie der Name schon sagt, sind die Teilnehmenden dieser Demo mit Kinderwagen, Rollstühlen oder Rollatoren unterwegs. Damit soll auf das Thema Care-Arbeit aufmerksam gemacht werden, wie Franziska Stier, Medienverantwortliche des Feministischen Streiks und Frauenstreiks Basel erklärt.
Nach einem Picknick bei der Kaserne geht es weiter mit einem Kickbox-Training, organisiert vom Kollektiv NIMA. Um 16 Uhr beginnt das Programm auf dem Theaterplatz. «Neben verschiedenen Redebeiträgen wird es auch eine Performance der Sans-Papiers-Kollektive geben», erklärt Franziska Stier. «Um 16:30 Uhr beginnt dann die offizielle Kundgebung mit Redebeiträgen und Kultur, bis wir schliesslich um 17:30 Uhr zur grossen Demonstration aufbrechen.»
Flashmob und Protesttanz
Das Tanzkollektiv femtak wird am 14. Juni seine Tanzperformance in Form eines Flashmobs an verschiedenen Orten aufführen. Zuerst bei der Kaserne, nach der Kinderwagen-, Rollstuhl- und Rollator-Demo. Anschliessend vor dem Bahnhof SBB und nochmals auf dem Theaterplatz kurz vor Beginn der offiziellen Demonstration.
Die Forderungen des Streikkollektivs
Neben dem kostenlosen Zugang zu Abtreibung und Verhütungsmitteln fordert das Kollektiv rund um den feministischen Streik auch eine Gesundheitsversorgung für alle Geschlechter. Das Thema lässt auch die Politik nicht kalt. So wird Grossrätin Amina Trevisan (SP) demnächst einen Vorstoss zur «gesundheitlichen Benachteiligung von Frauen im Bereich der Früherkennung und Diagnose» einreichen. Ein weiterer Vorstoss von Grossrätin Edibe Gölgeli (SP) fordert sogar die Schaffung einer Institution für Gendermedizin.
Eine weitere Forderung ist die Sicherung der wirtschaftlichen Situation durch Lohngleichheit, bezahlte Sorgearbeit und die Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 30 Stunden.
Sexualstrafrecht und Elternzeit
Am 1. Juli tritt die Anpassung des Sexualstrafrechts mit der Nein-heisst-Nein-Lösung in Kraft. Das Streikkollektiv setzt sich jedoch weiterhin für die Zustimmungslösung ein, sprich «Nur Ja heisst Ja».
Derweil beschäftigt die Basler Politik die Frage, wie der Kanton seine Verantwortung bei der Umsetzung der Sexualstrafrechtsreform wahrnimmt. Grossrätin Barbara Heer (SP) fragte im Juni in einer Interpellation nach dem Stand der Ausbildung und Umsetzung der neuen rechtlichen Rahmenbedingungen bei den kantonalen Opferhilfen sowie bei der Polizei, der Staatsanwaltschaft und den Gerichten.
Bezüglich der Elternzeit fordert das Streikkollektiv eine Elternzeit von mindestens einem Jahr für beide Elternteile. Bei der Elternzeit hinkt die Schweiz im internationalen Vergleich generell hinterher. So hat das Schweizer Volk nach mehreren Anläufen erst im Jahr 2020 einem zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub zugestimmt.
Feministischer Streik oder Frauenstreik?
Um auch Inter, non binäre, trans und genderqueere Menschen zu erreichen, benannte sich der Frauenstreik 2023 in feministischer Streik um. In Basel werden aber beide Formen genannt, da den Verantwortlichen beide Nennungen wichtig sind, wie Franziska Stier erklärt.
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mil1977
Einfach nur herrlich.
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