Eine Winzerin aus Liestal kämpft gegen den Klimawandel
©Bild: Baseljetzt / Montage: Baseljetzt
Weinbauern
Baselland

Eine Winzerin aus Liestal kämpft gegen den Klimawandel

27.09.2023 10:16 - update 27.09.2023 12:08

Ann Weber

Viele freuen sich über die immer länger werdenden Sommer mit warmem Wetter bis Ende September. Den Weinbauern der Region bereiten die zunehmenden Hitzeperioden jedoch Sorgen, denn die extremen Witterungsbedingungen erfordern zahlreiche Anpassungen.

Lisette Kaufmann ist eine der betroffenen Bäuer:innen. Sie hat vor gut drei Jahren das Weingut ihres Vaters Franz Kaufmann übernommen und bewirtschaftet dieses nun mit Unterstützung ihrer Eltern. Das Weingut im Liestaler Uetental wird somit bereits in der vierten Generation geführt.

Klimawandel verändert Weinanbau

An einem warmen Septembertag redet Lisette Kaufmann über die neuen Bedingungen im Weinbau. Vieles habe sich in den letzten 20 Jahren verändert. «Aufgrund des Klimawandels gibt es immer öfter Extremwetterbedingungen. Dazu gehört zum Beispiel Hagel, der in den letzten Jahren immer häufiger geworden ist.» Dagegen könne man nicht viel machen, ausser kostspielige Hagelnetze montieren.

Nebst der Folgen im Bezug auf das Unwetter gibt es jedoch auch indirekte Folgen im Bezug auf Schädlinge. Aufgrund der immer wärmer werdenden Temperaturen können Schädlinge wie beispielsweise die Kirschessigfliege immer besser überleben. Somit werden die Trauben stärker befallen und Pestizide müssen strikter eingesetzt werden.

Das immer wärmere Wetter führt aber auch zu einer Verschiebung der Weinlese. Während früher im Oktober und November nach und nach die weissen und blauen Trauben geerntet wurden, geht es heute Schlag auf Schlag. Heute beginnt die Lese im September und innert weniger Wochen müssen die 85 Aren im Uetental geerntet werden. Die verkürzte Lesezeit bedeutet mehr Arbeit in kürzerer Zeit.

Gute Weinjahrgänge

Obwohl die Folgen durch Wetterextreme verheerend sind, wirkt sich dies momentan positiv auf die Traubenqualität aus. Es sei heute einfacher, einen guten Wein herzustellen:

Eines ist jedoch für die Weinbauern klar. Je mehr sich der Klimawandel verschärft, desto flexibler müssen sie auf neue Probleme reagieren. Denn in Zukunft könnte die Weinlese noch etwas früher beginnen, Schädlinge könnten noch leichteres Spiel haben und der Umstieg auf resistentere Rebsorten ein Muss werden.

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.