Einfache Texte als gemütlicher Ausgleich zum harten Alltag
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Schupfart Festival
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Einfache Texte als gemütlicher Ausgleich zum harten Alltag

24.09.2023 17:20 - update 24.09.2023 18:03
Pascal Kamber

Pascal Kamber

Der Schlagersonntag beim Schupfart Festival steht vor allem bei jungen Menschen hoch im Kurs. Auch in diesem Jahr war der letzte Festivaltag vorzeitig ausverkauft. Wo liegen die Gründe für diese Begeisterung?

Der Sonntag hat bei einem Festival etwas melancholisches. Ausgelaugt von intensiven Partytagen will man zum Abschluss nochmals in Ruhe etwas gute Musik geniessen. Immer im Wissen, dass am anderen Ende der folgenden Nacht für viele bereits wieder der Arbeitsalltag wartet.

Beim Schupfart-Festival scheint dieses ungeschriebene Gesetz nicht zu gelten. Seit Jahren ist der Schlagersonntag beim Publikum besonders beliebt, die Tickets gehen jeweils weg wie warme Brötchen. So auch in diesem Jahr: Mitte September vermeldeten die Organisatoren, dass sämtliche der 3000 Tickets für den letzten Festivaltag ausverkauft seien.

Einfache Texte als gemütlicher Ausgleich zum harten Alltag
OK-Präsidentin Doris Müller. Bild: Pascal Kamber

Was beim Blick ins volle Festzelt auffällt: Es sind nicht nur ältere Semester, sondern mehrheitlich junge Menschen, die auf den Festbänken stehen. In deren Begeisterung für die Schlagermusik sieht OK-Präsidentin Doris Müller sogar ein neues Lebensgefühl: «Die Welt wird immer härter und wir brauchen irgendwie einen Ausgleich, damit wir fröhlich sein können und es gut haben miteinander. Der Schlager spricht diesen Wunsch ein bisschen an. Es sind einfachere Texte, die man sich auch nach zwei oder drei Bieren noch merken kann. Dieses Gesamtpaket ist es, was die Jungen fasziniert», sagt sie.

Volksfest mit friedlicher Stimmung

Mit Micha von der Rampe, Anna-Carina Woitschack, Wolkenfrei und Vanessa Mai sowie der Stubete Gäng bot das Festival-Finale in Schupfart viel Schlagerpower. Eröffnet wurde der Schlagersonntag von der Berner Band Volxrox. Deren Sänger Simu Lüthi sieht in der guten Mischung einen weiteren Grund für den Erfolg des Events in Schupfart. «Es ist ein Volksfest, es ist die Stimmung, und es ist auch das nette Zusammensein», sagt er kurz vor seinem Auftritt.

Einfache Texte als gemütlicher Ausgleich zum harten Alltag
Simu Lüthi (Mitte) und Volxrox heizen im Festzelt ein. Bild: Pascal Kamber

«Lämpe» gebe es hier nie, ergänzt Lüthi. «Wenn es keine Vorschriften geben würde, bräuchten wir wohl keine Sicherheitsleute. Es ist ein Publikum, dass sehr, sehr dankbar ist für alle.»

2023 war ein Spitzenjahr

Nicht ausverkauft waren in Schupfart hingegen die beiden anderen Festivaltage. Dabei ersetzten die Organisatoren dieses Jahr die traditionelle Country-Night am Samstag mit einem Schweizer Abend, um so wieder mehr Besucher anzulocken. Der Plan ging nur bedingt auf. «Es hat sehr viele Events in der Gegend, deshalb ist es schwierig, genug Besucherinnen und Besucher zu finden», sagt Doris Müller.

Die Aargauerin, die seit 31 Jahren OK-Mitglied des Schupfart Festivals ist und seit 2016 als Präsidentin fungiert, zieht trotzdem eine positive Bilanz. Um die 9500 Tickets seien an den drei Tagen verkauft worden. «Die Zuschauer sorgten für eine richtig gute Stimmung. Es herrschte drei Tage lang ein Wohlgefühl. Für mich war 2023 wirklich ein Topjahr», sagt Müller.

Die Latte für das 40. Schupfart Festival liegt also hoch. Noch sei nichts konkretes für das Jubiläum geplant, betont Doris Müller. Sie versichert aber schon jetzt, dass sich die Besucherinnen und Besucher auch im nächsten Jahr auf ein qualitativ tolles Fest freuen dürfen.

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