Elektrifizierung von Baustellen bringt Herausforderungen mit sich
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Nachhaltig
Basel-Stadt

Elektrifizierung von Baustellen bringt Herausforderungen mit sich

23.09.2025 16:57
Sophie Jung

Sophie Jung

In Basel läuft ein Pilotprojekt für E-Baustellen. Eine Recycling-Sammelstelle wird mit elektrischen Maschinen umgebaut. Ziel ist es, Erfahrungen zu sammeln und die Weichen für klimafreundliches Bauen zu stellen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Basler Baustelle ist die zweite von drei Pilotflächen des Forschungsprojekts der Hochschule Luzern
  • Der Dialog zwischen Auftraggebern und Bauunternehmen soll durch das Pilotprojekt gefördert werden
  • Das Interesse an elektrifizierten Baustellen und passenden Maschinen nimmt zu

Seit August läuft an der Hegenheimerstrasse ein Pilotprojekt für E-Baustellen. Aus einer oberirdischen Recycling-Sammelstelle entsteht eine unterirdische Anlage. Gebaut wird ausschliesslich mit elektrischen Baggern, Dumpern und Radladern.

Die Basler E-Baustelle ist Teil eines Forschungsprojekts der Hochschule Luzern zur Elektrifizierung von Baustellen und eine von insgesamt drei Pilotflächen. Nach der ersten Baustelle in Zürich ist Basel nun die Zweite. Projektleiterin der Hochschule Luzern, Karina von dem Berge, will damit auf nationaler Ebene herausfinden, wo die Schweiz beim Thema E-Baustellen steht.

«Politischen Willen braucht es auf jeden Fall»

Mit dem Pilotprojekt will die Forschungsgruppe der Hochschule Luzern herausfinden, welche Voraussetzungen nötig sind, damit E-Baustellen in der Schweiz Realität werden. «Politischen Willen braucht es auf jeden Fall», betont Karina von dem Berge. Sie sei froh, dass die drei am Projekt beteiligten Städten auch den politischen Rückhalt haben. «Das bräuchte es unbedingt auch in weiteren Städten und Gemeinden».

Bislang würden Städte und andere Auftraggeber zögern, konkrete Roadmaps für elektrifizierte Baustellen zu entwickeln, solange unklar ist, wie viele Elektrofahrzeuge Bauunternehmen haben. Diese wiederum warten auf klare Signale von Auftraggebern, bevor sie in elektrische Maschinen investieren. Das Pilotprojekt soll deshalb den Dialog zwischen beiden Seiten fördern und so die Elektrifizierung von Baustellen voranbringen.

«Solange die Nachfrage für elektrische Fahrzeuge auf dem Markt gering ist, wird der Fokus vorerst wahrscheinlich auch auf Diesel-Fahrzeugen bleiben». Deshalb seien die Preise für E-Fahrzeuge relativ hoch, was wiederum für die Bauunternehmen unattraktiv sei. Das Pilotprojekt soll ihnen deshalb die Möglichkeit geben, praktische Erfahrungen mit elektrifizierten Baustellen zu sammeln, betont von dem Berge.

Zukunft der E-Baustelle

Mit einer Übergangsphase, in der das Bauen teurer werde, sei zu rechnen, falls verstärkt auf elektrifizierte Baustellen umgestellt werde. In zehn bis zwölf Jahren dürften diese Mehrkosten aber wieder gegen null gehen, so Sutter. Bis jetzt hätte es mit der Elektrifizierung der Baustelle an der Hegenheimerstrasse bestens geklappt.

Die Schweiz stehe eher hinten an im internationalen Vergleich. Ganz vorne dabei seien vor allem skandinavische Länder. In Oslo seien sogar 98 Prozent der Baustellen elektrifiziert. Doch auch in der Schweiz sei das Interesse und das Angebot an elektrifizierten Maschinen am Wachsen, so Karina von dem Berge.

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