
«Enorm dankbar»: Zeal & Ardor gewinnen Schweizer Musikpreis 2024
Jennifer Weber
Grosse Ehre für die Basler Metal-Band Zeal & Ardor: Sie gewinnt den Schweizer Musikpreis 2024. Dieser wird vom Bundesamt für Kultur verliehen. Dotiert ist der Preis mit 40’000 Franken.
Zeal & Ardor «wird allgemein anerkannt als Begründerin einer musikalischen Stilrichtung, die Gospel und Black Metal zusammenbringt und so ein neues Subgenre des Extreme Metal entstehen lässt», begründet das Bundesamt die Verleihung des Preises an die Basler Band.
«Die Schweizer Musikpreise zeichnen ein Abbild des aussergewöhnlich vielfältigen Musikschaffens in der Schweiz», schreibt das Bundesamt für Kultur am Donnerstag in einer Mitteilung. Sie würdigen herausragende Künstler:innen aus allen Regionen des Landes und aus allen musikalischen Genres. Sieben Preise wurden in diesem Jahr verliehen. Einer davon geht an die Basler Band Zeal & Ardor.
Black Metal und Gospel
Die Band des Baslers Manuel Gagneux verbindet Black Metal mit Gospel. «Mit diesem spektakulären Mix erschafft er eine völlig neue Musik – und feiert weltweit Erfolge», heisst es in der Mitteilung. Zeal & Ardor zählt damit im Ausland zu den bekanntesten Schweizer Acts der heutigen Zeit.
Alles begann mit einem Experiment: Der schweizerischamerikanische Doppelbürger Manuel Gagneux fragte in einem Internetforum, welche Musikstile man unbedingt einmal miteinander verbinden sollte. Die Antwort: Black Metal und Gospel. Der Basler experimentierte mit dieser Vorgabe. 2017 veröffentlichte er das Album «Devil Is Fine» unter dem Namen Zeal & Ardor. Diese Songs sorgten für Begeisterung in internationalen Musikmedien, sodass Gagneux sein Projekt zur Liveband erweiterte: Die Musik wird seither von Gagneuxs Kompositionen, Gesang und Gitarrenspiel, dem Gitarristen Tiziano Volante, dem Bassisten Lukas Kurmann (in der Nachfolge von Mia Rafaela Dieu), dem Schlagzeuger Marco von Allmen und Denis Wagner und Marc Obrist (Gesang) getragen.
Tourneen weltweit und Dokumentation
Auftritte an wichtigen Metal-Festivals wie dem Wacken Open Air in Norddeutschland sowie ausgedehnte Tourneen durch Europa und Grossbritannien, die USA, Australien und Neuseeland sowie Brasilien folgten.
2023 erzählte der Film «Play with the Devil» diese Erfolgsgeschichte in den Schweizer Kinos und im Ausland.
Mit den Alben «Stranger Fruit» (2018) und «Zeal & Ardor» (2022) vertiefte Manuel Gagneux seine ganz eigene innovative Metal-Spielart. Auch Zeal & Ardors neuestes Album «GREIF», das im August 2024 erscheinen wird, «hat nichts von diesem rebellischen und aufrüttelnden Geist eingebüsst», heisst es in der Mitteilung.
«Enorm dankbar»
«Was es bedeutet, ist schwierig zu beschreiben», wird Manuel Gagneux zitiert. «Es ist zweifelsohne sehr schön, eine solche Anerkennung zu bekommen und natürlich bin ich enorm dankbar.»
Die weiteren Preisträger:innen:
Schweizer Grand Prix Musik 2024:
Sol Gabetta erhält den Schweizer Grand Prix Musik 2024. Mit dieser Auszeichnung würdigt das Bundesamt für Kultur «eine Musikerin mit vielen Talenten, die als Solistin internationale Anerkennung geniesst».
Schweizer Musikpreise 2024:
- Ivo Antognini
- Simone Aubert
- Simone Felber
- Leila Schayegh
- Tapiwa Svosve
- Zeal & Ardor
- Zimoun
Spezialpreise Musik 2024:
- LUFF (Lausanne Underground Film & Music Festival)
- Smem – Schweizer Museum und Zentrum elektronischer Musikinstrumente
- Somatic Rituals
Verleihung im September
Die Schweizer Musikpreise werden am 12. September 2024 in der Salle Paderewski des Casino de Montbenon in Lausanne verliehen.
Die Schweizer Musikpreise bestehen seit 2014. «Sie zeichnen herausragendes und innovatives Schweizer Musikschaffen aus und tragen zu dessen Vermittlung bei.» Im Auftrag des Bundesamts für Kultur empfehlen rund zehn Expert:innen aus allen Landesteilen und aus verschiedenen musikalischen Disziplinen jedes Jahr rund 60 Kandidat:innen für die Schweizer Musikpreise. Zu Beginn des darauffolgenden Jahres wählen die sieben Mitglieder der Eidgenössischen Jury für Musik aus den Empfehlungen elf Preisträger:innen aus. Der Schweizer Grand Prix Musik ist mit 100’000 Franken dotiert, die sieben Schweizer Musikpreise mit je 40’000 Franken und die drei Spezialpreise Musik mit je 25’000 Franken.
Mehr dazu
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise