Erfolgreiche Gespräche: Lohnerhöhung für Tänzerinnen und Tänzer des Balletts
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Theater Basel
Basel-Stadt

Erfolgreiche Gespräche: Lohnerhöhung für Tänzerinnen und Tänzer des Balletts

12.06.2023 12:15 - update 12.06.2023 15:09
Lea Meister

Lea Meister

Nach verschiedenen Gesprächen hat man sich bei der Theaterleitung und dem Ballett auf eine Lohnerhöhung und angepasste Lohnstrukturen geeinigt.

Die bereits kommunizierte Erhöhung ab dem 1. August 2023 gelte weiterhin, heisst es in der Mitteilung des Theaters. Neu werde das Theater Basel eine weitere Lohnerhöhung von durchschnittlich 400 Franken pro Monat vornehmen. Gleichzeitig werde eine stärkere Differenzierung der Löhne nach Erfahrungsjahren eingeführt. Damit erfülle das Theater eine «berechtigte Forderung» der Tänzer:innen.

«Der Durchschnittslohn für das Ballettensemble wird ab August 2023 auf monatlich rund CHF 5’050 steigen, zuzüglich einem 13. Monatslohn. Ausgenommen sind Juniors und Tänzer:innen im Praktikum», heisst es in der Mitteilung weiter.

Zusätzlich richte das Theater allen aktuell am Theater Basel angestellten Tänzer:innen eine einmalige Sondervergütung in Höhe von 1’500 Franken aus. «Zur kurzfristigen Finanzierung eines Teils dieser Massnahmen kann des Theater dankenswerterweise einmalig Zinserträge aus einem Legat eines Theaterfreundes beiziehen.»

Veränderungen seien angestossen worden

Die Theaterleitung und der Verwaltungsrat sehen die Notwendigkeit zur Verbesserung der Lohnstrukturen im Ballett. Bereits mit dem Wechsel zur Intendanz Benedikt von Peter vor rund drei Jahren, seien Veränderungen angestossen worden.

Er selbst wird wie folgt zitiert: «Ich weiss, dass sich unsere hervorragenden Tänzer:innen mit Herzblut für das Theater Basel einsetzen. Ich freue mich, dass wir eine Lösung gefunden haben, die es allen erlaubt, motiviert und in guter Zusammenarbeit in die nächsten Spielzeiten zu gehen.»

Dass es zu Störaktionen kommen musste, sei bedauerlich, sagt Mavi Behramoglu, Kommunikationsverantwortliche des Theater Basel auf Anfrage von Baseljetzt. «Dennoch möchten wir nach vorne schauen und sind erfreut, nun eine Einigung erreicht zu haben.»

Auf die Frage, wie die Finanzierung der Lohnanpassungen in Zukunft sichergestellt werde, sagt Behramoglu: «Es handelt sich um Zinsen aus einem Legat (nicht Gönner) die wir einmalig auflösen konnten. Wir werden in den nächstens zwei Jahren je hunderttausend Franken höhere Lohnkosten haben und die Rückwirkenden Kosten liegen bei knapp CHF 50’000.»

Branche bleibe strukturell unterbezahlt und prekär

Auch die Unia äussert sich am Montagmittag zur Einigung im Lohnstreit. Das «mutige und soldarische Engagement der Ballett-Tänzer:innen» habe sich gelohnt. «Mit Einstieg der Unia hat sich der Druck erhöht – ab August gelten faire Löhne und eine angemessene Lohnentwicklung, die der hohen Leistung sowie der Bedeutung und dem Wert der tänzerischen Ausbildung gerecht werden», so die Unia weiter.

Zu untersuchen gebe es jetzt noch juristische Details in Bezug auf aktuelle und künftige Verträge und Lohnkategorien «angesichts der geltenden Gesetzeslage». Trotz der Einigung bleibe die Erkenntnis, dass es sich beim Beruf der Tänzer:innen um eine «strukturell unterbezahlte, prekäre» Branche handle.

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