ESC Busking-Bühnen spalten die Musiker: «Wir werden trotzdem mit einem Verstärker spielen»
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Kritik
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ESC Busking-Bühnen spalten die Musiker: «Wir werden trotzdem mit einem Verstärker spielen»

17.04.2025 06:06 - update 17.04.2025 18:14
Jeremy Goy

Jeremy Goy

Während des Eurovision Song Contests verwandelt sich Basel in eine Bühne: Zehn Busking-Spots laden zum Musikgenuss ein – doch strenge Regeln sorgen bei einigen Bands für Unmut.

Durch die Stadt gehen und an verschiedenen Standorten ein Konzert geniessen. Das ist während dem Eurovision Song Contest in Basel möglich. In der Stadt stehen insgesamt zehn von den sogenannte Busking-Bühnen. Sie stehen Musiker:innen, Solokünstler:innen und Strassenkünstler:innen zur Verfügung.

Der Eurovision Boulevard soll sich zwischen dem Bahnhof SBB und Badischem Bahnhof erstrecken. Zwischen den Bahnhöfen soll möglichst vielen Talenten die Möglichkeit gegeben werden, sich zu präsentieren. Als Bühne dienen den Kunstschaffenden entweder ein kleines Podest oder eine markierte Fläche am Boden.

Basler Band kritisiert Auftrittsregeln

Die Organisatoren haben für die Teilnahme klare Regeln aufgestellt. So dürfen Bands nicht mit einem Verstärker spielen, was für viele Musiker:innen schwierig sein dürfte. Die Basler Band «Los Tros Flamingos» sei mit den Regeln überhaupt nicht einverstanden.

Die fünf Musiker und Studenten treffen sich regelmässig auf der Dachterrasse von einer WG im Grossbasel für die Proben. Ohne Verstärker sei ein Auftritt fast nicht möglich. Denn nur drei von den fünf Instrumenten würden ohne funktionieren. «Das war für uns ein grosser Rückschlag», erklärt Philippe Pavlu, Sänger und Gitarrist der Band. Von den Regeln würden sie sich aber nicht gross beeinflussen lassen. «Wir werden trotzdem mit einem Verstärker spielen und schauen, was passiert», so Pavlu.

Auch Joska Gärtner, Posaunist der Band «Los Tros Flamingos» lehne die Beschlüsse ab. «Es ist nahezu unmöglich, ohne Verstärker zu spielen.» Das Konzept der Band würde ohne nicht funktionieren, so Gärtner.

Entschluss über Gage sorgt für Kritik

Für die Auftritte gibt es keine Entschädigung. Kollekte zu sammeln sei aber erlaubt. Auch das sorge bei einigen Bands und Musikschaffenden für Unmut. Für Profis sei ein solcher Gratis-Auftritt keine Option, schreibt die Bluessängerin Manu Hartmann auf Anfrage der bz. «Es ist nicht wünschenswert, dass sich Bands dort bewerben, die ihren Lebensunterhalt mit der Musik verdienen», so Hartmann. Den Veranstaltern wird teils vorgeworfen, die Situation auszunutzen. Denn viele Musikprojekte würden diese Plattform als Chance sehen und ihren eigenen Werte senken.

Vielfältiges Busking-Programm zur ESC-Woche geplant

Zuständig für die Busking-Bühnen während der ESC-Woche ist Patrick Stalder. Er freue sich über die zahlreichen Anmeldungen, denn es werde ein sehr zahlreiches und vielfältiges Programm geben, so Stalder. Dass man keine verstärkte Musik machen dürfe, sei eine Bedingung vom Kanton. Negative Rückmeldung hätten sie bisher aber noch fast keine erhalten.

Auch Maja Hartmann, Sprecherin der ESC Host City Basel sei von den Busking-Bühnen begeistert. «Die Nachfrage nach Auftrittsmöglichkeiten war grösser, als das, was wir anbieten konnten.» Aus diesem Grund sei die Idee entstanden, Busking-Bühnen ins Programm zu integrieren, so Hartmann.

Mehr als die Hälfte von allen 600 Auftritt-Slots sind bereits gefüllt. Konzerte gibt es auf den Busking-Bühnen von 13:00 – 23:00 Uhr. Alle Infos findet ihr hier.

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Kommentare

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17.04.2025 07:40

MatthiasCH

Warum denn unnötige Anglizismen? Strassenmusik versteht jeder. Busking musste ich erstmal übersetzen lassen

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17.04.2025 04:44

Hampe56

darum singe ich zu hause unter der Dusche

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