
Euroairport zieht Bilanz – Mehr Passagiere und weniger Nachtfluglärm
Stefan Zischler
Mit knapp neun Millionen Passagieren beherbergte der EAP zehn Prozent mehr Personen als im Vorjahr. Damit liegen die Passagierzahlen wieder bei Vorpandemie-Zeiten. Beim Lärmschutz konnte 2024 auch eine Reduktion erzielt werden.
Der Flughafen Basel-Mulhouse hat am Mittwoch an einer Medienkonferenz seine Ergebnisse für das vergangene Jahr präsentiert. Besonders zufrieden ist der Flughafen mit den Passagierzahlen, die sich seit der Coronavirus-Pandemie langsam erholt haben. Im Vergleich zu 2019 wurde 98 % des Fahrgastaufkommens erreicht. Somit war 2024 nach 2019 das zweitstärkste Jahr in der Geschichte des Flughafens.
Insgesamt wurden 94’124 Flugbewegungen gezählt, von denen 73’924 kommerzielle Flüge waren. Der Euroairport bot mit rund 30 Airlines Flüge nach insgesamt 100 Destinationen an. Oslo und Dubai sind dabei als neue Reiseziele dazugewonnen worden. In diesem Jahr sollen neu die Destinationen Reykjavik, Bilbao und die tunesische Insel Djerba von Basel aus direkt angeflogen werden.
Easyjet ist, mit rund 4,9 Millionen Passagieren und einem Marktanteil von 55 Prozent, der Spitzenreiter bei den Airlines. Die beliebteste Destination bleibt die kosovarische Hauptstadt Pristina mit über 622’000 Passagieren. Darauf folgen London und Istanbul, wie der Euroairport mitteilt.
Fracht und Industrie auf gutem Kurs
Auch der Frachtverkehr konnte sich auf Vorkrisen-Niveau erholen, wie Matthias Suhr, Direktor vom Euroairport, zufrieden erzählt. Es wurden knapp 105’000 Tonnen transportiert.
Bei der Industrie auf dem Flughafenareal wird derzeit ausgebaut. Die Unternehmen Jet Aviation und AMAC Aerospace investieren in ihre Hangars und Firmengebäude und bauen ihre Arbeitsstellen aus.
Der Flughafen bekommt ein Upgrade
Der Euroairport will mit seinem Projekt «Evolution Modulaire du Terminal» den Flughafen stückweise erweitern und modernisieren. Geplant ist die Erweiterung der Terminalgebäude auf der Ostseite um 14’000 m² und die Modernisierung des bestehenden Terminals um 15’000 m². Der Baubeginn ist für 2027 vorgesehen, die Fertigstellung der Erweiterung ist für 2030/31 geplant.
Unterdessen wurde der Ankunftsbereich renoviert, die Gastronomie wird derzeit neu gestaltet und eine Renovierung der Sanitäranlagen, Beschilderung und Verbesserung des Gatebereichs sind in Planung. Neue Restaurants werden momentan sukzessive eröffnet und ab April 2025 soll das neue Gastronomie-Angebot vollständig geöffnet sein.
Für 2025 sind weitere Investitionen von 44 Millionen Euro geplant, die vor allem die Bereiche Dienstleistungsqualität und Umwelt tangieren. So werden unter anderem neue Photovoltaikanlagen installiert.
Lärmemission wurden verringert – es bleibt aber Verbesserungspotential
Die Lärmemissionen des Flughafens Basel-Mülhausen haben zu Unmut bei den Anwohnern geführt. Die Lärmbelastung am Flughafen hat 2019 den Immissionsgrenzwert der Lärmschutzverordnung überschritten. Vor allem in der Nacht zwischen 22:00 und 06:00 Uhr. Deshalb wurde eine Reihe von Massnahmen ergriffen. So gilt zum Beispiel seit 2022 ein Verbot für geplante Starts nach 23 Uhr. Hebt ein Flugzeug dennoch nach 23 Uhr ab, muss die Fluggesellschaft eine Lärmgebühr zahlen. Dadurch hat sich die Zahl der Starts nach 23 Uhr im Vergleich zu 2019 um 63 Prozent reduziert.
Die Kosten für die Lärmgebühr wurden 2024 stark angehoben, da der Emissionsgrenzwert im Vorjahr noch überschritten wurde. Das hat Wirkung gezeigt. Auf der Nordseite wurde der Lärm um 6 dbB(A) gesenkt. Auf der Südseite hingegen ist der Wert nur geringfügig besser als 2019. Der Euroairport arbeitet auch an einem Lärmschutzplan für 2024-2028, der die Lärmbelastung unter den Immissionsgrenzwert bringen soll.
Neue Leitung am Euroairport
Wie bereits heute Morgen berichtet, wird Renaud Paubelle der neue stellvertretende Direktor des Flughafens Basel-Mulhouse. Er tritt die Nachfolge von Marc Steuer an. Paubelle wird sein Amt als stellvertretender Direktor am 1. Juli antreten. Mit dem neuen Direktor Tobias Markert, der am 1. April in sein Amt eingeführt wird, ist das neue Direktorenteam somit ab Juli komplett.
Dieses Jahr könnte 2019 übertreffen
«Wir erwarten 9,2 Millionen Passagiere im Jahr 2025», sagte Matthias Suhr, der Ende März nach zehn Jahren im Amt in den Ruhestand geht. Sollte sich diese Prognose zutreffen, könnte dieses Jahr die Zahlen von 2019 übertreffen und damit das Jahr mit dem höchsten Passagieraufkommen werden.
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