Eymann zur Nasenweg-Untersuchung: «Kann nicht von Erleichterung sprechen»
Baseljetzt
Der Untersuchungsbericht zum Tötungsdelikt am Nasenweg entlastet die Basler Gesundheits- und Sicherheitsbehörden: Die Tat hätte nur schwer verhindert werden können, lautet das Fazit. Die zuständigen Departementsspitzen nehmen zum Bericht Stellung.
Das Tötungsdelikt in Basel im August 2024 hätte nur schwer verhindert werden können und die Behörden handelten formal korrekt. Ein blinder Fleck war jedoch die Rolle des Tatorts für die Rückfallgefahr des mutmasslichen Wiederholungstäters, der bereits im Jahr 2014 zwei Frauen umgebracht hatte. Zu diesem Schluss kommt der am Dienstag veröffentlichte externe Untersuchungsbericht.
Die beiden Experten, der forensische Psychiater Frank Urbaniok und der Jurist Andreas Werren, entlasten in ihrem Bericht also die zuständigen Behörden. Es sind dies das Basler Gesundheitsdepartement und das Justiz- und Sicherheitsdepartement. Deren Spitzen äusserten sich am Dienstag zu den Ergebnissen der externen Untersuchung.
Eymann: «Dieser Fall ist nicht vergleichbar mit anderen»
Auch wenn keine gravierenden Mängel in der Arbeit festgestellt wurden – erleichtert ist die Basler Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann nicht wirklich, wie sie gegenüber Baseljetzt sagt. Bei der Untersuchung sei es um die Frage gegangen: «Hat das System versagt? Also der Strafmassnahmenvollzug, der dem Justiz- und Sicherheitsdepartement angegliedert ist, und eben die UPK, die im weitesten Sinn zum Gesundheitsdepartement gehört.» Und hier hätten die beiden Experten festgestellt, «dass dieser Fall nicht vergleichbar ist mit den anderen», so Eymann. Das System funktioniere an sich.
Engelberger: «Selbstkritisch hinterfragen»
Trotzdem seien die Ergebnisse des Expertenberichts für die behandelnden Therapeut:innen auch eine Aufgabe, sagt Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger: «Sie müssen sich schon auch selbstkritisch hinterfragen: Haben sie in ihrer Methode wirklich genug Distanz? Gehen sie auf verschiedene Optionen genug ein, damit man in Zukunft allenfalls auch die ganz schwierigen Fälle verhindern kann?» Nichtsdestotrotz vertraue er dem aktuellen System.
(daf/sda)
Mehr dazu
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare