Fachkräftemangel macht der Denkmalpflege zu schaffen
©Symbolbild: Keystone
Restauration
Basel-Stadt

Fachkräftemangel macht der Denkmalpflege zu schaffen

01.06.2024 17:51 - update 25.03.2025 15:32
Larissa Bucher

Larissa Bucher

Die Gebäude in Basel werden immer älter und benötigen entsprechend mehr Pflege. Gleichzeitig sind immer weniger Spezialist:innen zu finden, die mit den Herausforderungen alter Bauten umgehen können.

In der Denkmalpflege herrscht Personalmangel. Das Problem sei jedoch weniger, dass es grundsätzlich an Handwerker:innen fehlt. Es fehle eher an Spezialist:innen, die den speziellen Anforderungen alter Gebäude gerecht werden können, erklärt Luzia Borer, Malermeisterin und Restauratorin: «Wir haben das Handwerk nicht mehr, um diese Arbeiten überhaupt ausführen zu können.»

Neue Industrie-Farben

Borer selbst arbeitet in ihrer Werkstatt mit Farbe, die in genau dieser Zusammensetzung bereits vor Jahrzehnten eingesetzt wurde. Damit restauriert sie heute historische Gebäude. Sich an den Materialien von damals zu orientieren, sei sehr wichtig, meint sie. «Die Industrie bringt viele neue Farben und Materialien auf den Markt, die so gar nicht auf den historischen Gebäuden eingesetzt werden sollen.» Viele Handwerker:innen wüssten das aber gar nicht.

Auch Daniel Schneller, der seit 35 Jahren in der Denkmalpflege tätig ist, sieht die aktuelle Situation kritisch. «Heutzutage ist der Handwerker oder die Handwerkerin nur noch ein Handlanger der Industrie und gar kein wirklicher Handwerker mehr», sagt er. So habe die Industrie darauf hingearbeitet, dass Handwerker:innen schnell und einfach vorproduzierte Produkte anwenden können. Das Handwerk, wie man beispielsweise eigene Produkte fertigen kann, ginge dadurch verloren. Klar sei jedoch auch: Diese Arbeitsweise ist viel einfacher und günstiger.

Schlecht für Umwelt und Mensch?

Die neue Arbeitsweise sei jedoch nicht das einzige Problem. Auch der Umweltschutz leidet wegen der neuen Industrie-Farbe, die mit Erdöl hergestellt wird. Dazu kommt: Für uns Menschen soll sie nicht ganz ungefährlich sein.

So werden immer wieder Stimmen laut, die sich Wünschen, dass die Farbe auf der Baustelle bedachter ausgesucht wird.

Der Kanton Basel-Stadt will nun gemeinsam mit dem Gewerbeverband die Unternehmen auf umweltfreundlichere Farbe sensibilisieren. Diese könne nämlich für historische Gebäude, wie auch für alle anderen Bauten eingesetzt werden.

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Kommentare

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02.06.2024 02:36

Stephanie_BS

Interessanter Artikel. Aber mit Video schneiden habt ihrs nicht so, ne? Zweites Video hackt einfach mitten im Satz ab.

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