Fairer Milchpreis: Bündnis zeigt mit dem Finger auf die Migros
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Landwirtschaft
Schweiz

Fairer Milchpreis: Bündnis zeigt mit dem Finger auf die Migros

17.11.2025 16:20 - update 17.11.2025 17:55

Baseljetzt

Das Bündnis für einen fairen Milchpreis verlangt die Rückkehr zu einer kostendeckenden Milchproduktion. Im Fokus hat sie den Grossverteiler Migros. Die Migros bezahle einen Milchpreis, der die Gestehungskosten der Landwirtschaft nicht decke, lautet der Vorwurf.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Detailhändler würde mit den Milchpreisen zum Bauernhofsterben beitragen, wirft das Bündnis der Migros vor
  • Das Bündnis rief in Erinnerung, dass die Migros 2021 Milch zu nachhaltigen Preisen in ihr Sortiment aufgenommen hatte
  • Die Migros wies die Vorwürfe zurück. Ihr Milchverarbeiter Elsa zahle überdurchschnittliche Preise

Damit trage der Detailhändler zum Bauernhofsterben bei, machte das Bündnis am Montag vor den Medien in Bern geltend. Die landwirtschaftliche Beratungszentrale der kantonalen Fachstellen (Agridea) beziffere den kostendeckenden Preis für ein Kilo Milch auf 98 Rappen. Die Migros zahle rund 79 Rappen.

Das sei ungenügend und trage zum Verschwinden der Milchwirtschaftsbetriebe im Land bei. Tatsächlich zählte die Schweiz 2000 noch 39’900 Höfe mit Milchproduktion. 2024 war diese Zahl auf 16’600 gesunken.

Das Bündnis rief in Erinnerung, dass die Migros 2021 Milch zu nachhaltigen Preisen in ihr Sortiment aufgenommen hatte. Dass dieses Angebot nicht auf Nachfrage stiess, bestritten die Verfechter fairer Milchpreise. Dabei seien rund 370’000 Liter pro Jahr abgesetzt worden.

Den Aufruf zu fairen Milchpreisen unterstützen Konsumentenorganisationen und Parlamentsmitglieder. Für sie steht die Gefahr im Raum, dass die Schweiz die Selbstversorgung mit Milch verlieren könnte.

Migros zahlt Richtpreis

Die Migros wies die Vorwürfe zurück. Ihr Milchverarbeiter Elsa zahle überdurchschnittliche Preise. Das sei Exponenten des Bündnisses bekannt. Elsa orientiere sich an den Richtpreisen der Branchenorganisation Milch.

Die Migros wollte zudem über die gesamte Produktepalette der Landwirtschaft konkurrenzfähige Preise zahlen und nicht nur an die Milchbauern. Und bei der preislich nachhaltigen Milch habe ein Nachfragemangel bestanden.

Die Preissensibilität der Kundschaft sei im aktuellen Konkurrenzumfeld noch gestiegen, namentlich auch im Zusammenhang mit dem Einkaufstourismus. (sda/vaz)

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