Seit Donnerstagmittag ist auch der letzte Funken Hoffnung verflogen: Der FCB muss das Rückspiel in Nizza ohne eigene Fans bestreiten. Einige Basler sind trotzdem nach Nizza gereist.

Von den angekündigten Demos und Unruhen hat man zumindest in der Innenstadt Nizzas nichts mitbekommen. Der angekündigte «Tag des Zorns» wurde vor allem für die mitgereisten Basler zu ebendiesem. Einige hundert Basler sind in den letzten 24 Stunden nach Nizza gereist aber alle verhalten sich unauffällig. Beim Abendessen am Mittwoch haben wir zufällig eine Gruppe angetroffen. Für sie war klar, dass sie nach Nizza reisen werden. Die Stadt sei sowieso eine Reise wert und nun wollten sie das Beste daraus machen.

Auch heute nach dem definitiven Entscheid, dass die Partie ohne Basler Anhang gespielt wird, begegnete ich dem einen oder anderen Basler. Niemand versteht den Entscheid wirklich. Die Stimmung will man sich trotzdem nicht vermiesen lassen: «Wir müssen das Beste aus der Situation machen. Wir hoffen nun, dass wir das Spiel mit einigen anderen Baslern in einer Bar schauen können», sagt Rolf Fischer.

Trotzdem ist er masslos enttäuscht vom Entscheid: «Ich finde es äusserst traurig und finde es überhaupt nicht nachvollziehbar. Wir hätten alle die Regeln eingehalten. Deshalb ist es absurd und übertrieben.»

Fischer und seine Freunde hoffen, dass Rotblau es den Franzosen auf dem Platz zurückzahlt: «Das wäre schon fantastisch. Da wäre dann plötzlich im ganzen Stadion Ruhe.»

Aufarbeitung der Ereignisse wird erwartet

Sie hoffen nun, dass der FCB und die Uefa im Nachgang trotzdem noch etwas unternehmen: «Hier sind viele Sachen nicht richtig abgelaufen. Ich erwarte eine Aufarbeitung von der Uefa und dem FCB.» Die Wunschvorstellung für Fischer wäre ein Forfait-Sieg des FCB. Das ist aber vermutlich eher unrealistisch.

Die Fans, die mit dem Car auf der Reise in Richtung Nizza waren, durften nicht nach Frankreich einreisen. Sie verfolgen die Partie nun im italienischen Sanremo. FCB-Trainer Heiko Vogel, der den Entscheid auch verurteilt, versprach den Fans einen noch motivierteren FCB zu sehen: «Wir werden versuchen, noch ein paar mehr Prozent herauszukitzeln für die Fans.»