FDP-Nomination mit Nebengeräuschen
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Regierungsrat
Baselland

FDP-Nomination mit Nebengeräuschen

12.08.2025 17:17 - update 12.08.2025 18:02

Baseljetzt

Die Nominationsversammlung der FDP für die Ersatzwahl in den Baselbieter Regierungsrat sorgt für Spannungen. Rolf Blatter will trotz fehlender Unterstützung der Parteiführung antreten, während Klaus Kirchmayr die Entscheidung akzeptiert.

Während sich das linke Lager einig ist, gibt es bei der FDP bereits vor der Nominationsversammlung Nebengeräusche. Am Montag hat die Parteileitung Daniel Spinnler, Nadine Jermann und Markus Eigenmann zur Nomination vorgeschlagen. Klaus Kirchmayr und Rolf Blatter gehen leer aus.

Politisch überzeugen beide, findet zwar die FDP-Parteileitung. Sie seien aber zu alt und hätten keine Exekutiverfahrung. Deshalb setzt die Parteispitze bei der Ersatzwahl in den Baselbieter Regierungsrat nicht auf die beiden Aescher Rolf Blatter und Klaus Kirchmayr.

Kirchmayr: «Das gilt es zu akzeptieren»

«Sie hat die Interessen abgewogen und ist zum Schluss gekommen, dass für ihre Anforderungen die drei, die sie vorgeschlagen haben, die Besten sind. Das gilt es für mich, vor allem auch als Neuling, zu akzeptieren», sagt Klaus Kirchmayr zum Entscheid der Parteileitung.

Erst letzten Juli schloss sich der frühere Landrat der Grünen der FDP an. Vor seinem Wechsel war er kurz auch noch Mitglied der GLP gewesen. Hat sich Kirchmayr verpokert? «Ich glaube, die Parteizugehörigkeit wird generell überschätzt. Wichtig ist, welche Politik gemacht wird», so der FDP-Politiker. «Ich bin bekannt für liberale Politik, war das immer schon gewesen. Am Schluss, glaube ich, ist es wichtig, dass jemand gute Exekutivpolitik macht, dass es funktioniert.»

Blatter: «Entscheiden wird der Parteitag»

Nicht ganz einverstanden mit den Argumenten der Parteileitung ist Rolf Blatter. Das Alter sei relativ, sagt der Mann, der schon seit zehn Jahren im Landrat sitzt. Ausserdem habe er viele Jahre Unternehmen mit bis zu 300 Leuten geführt. «Die Obrigkeit, die das Ticket zusammengestellt hat, hat in der Summe eine etwas andere Sicht der Dinge», sagt Blatter. «Aber am Schluss ist das ja nur ein Vorschlag von der Parteileitung. Entscheiden wird der Parteitag, an dem alle Delegierten eine Stimme haben.»

Bedeutet also: Entgegen dem Plan der Parteileitung stellt sich Blatter am Donnerstag trotzdem noch zur Verfügung. «Ich bin ja nicht unbekannt dafür, dass ich bürgerlich, respektive ziemlich rechts politisiere innerhalb der FDP», so Blatter. «Ich glaube, das braucht es. Ich habe diverse Signale von bürgerlichen Politikern, die genau das Profil suchen und unterstützen und bei einer Volkswahl auch mittragen würden.»

Parteitag am Donnerstag

Wer für die FDP am Ende ins Regierungsratsrennen steigt, entscheiden die Delegierten am Donnerstagabend am Parteitag in Liestal.

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