
Ferien-Feeling im Liestaler Stedtli! Sonnensegel sollen für «südlichen Flair» sorgen
Pascal Kamber
Schweizer Städte haben im Sommer immer mehr mit Hitzewellen zu kämpfen. Auch das Liestaler «Stedtli» ist davon betroffen. Um gegen die Temperaturen anzukämpfen, will die FDP dort nun Sonnensegel installieren.
Geht es nach der FDP-Fraktion des Liestaler Einwohnerrats, weht bald ein Hauch von Andalusien durch das Liestaler «Stedtli». In einem Postulat verlangen die Freisinnigen vom Stadtrat, dass er prüfen soll, ob während der Sommermonate entlang der Rathausstrasse Sonnensegel montiert werden können. Solche seien in Malaga oder Sevilla bereits seit Jahren entlang der wichtigsten Strassen in der Fussgängerzone aufgespannt, heisst es im Postulat. Und weiter: «Das Stedtli würde mit dieser Neuerung südliches Flair ausstrahlen.»
Der schmucke Baselbieter Kantonshauptort auf gleicher Stufe mit spanischen Grossstädten? «Ich will Liestal nicht mit Malaga oder Sevilla vergleichen», stellt Eva Eugster klar. Die FDP-Einwohnerrätin betont aber, «dass Liestal auch einiges zu bieten hat». Die sanierte Rathaussstrasse und der jeden Samstag stattfindende Genussmarkt zeugen von Leben im «Stedtli».
Diese Entwicklung sei noch nicht abgeschlossen. «Der neue Bahnhof wird noch mehr Leute nach Liestal bringen», ist Eugster überzeugt.
Mehr Schatten und angenehmere Temperaturen
Als eigentlichen Grund für die Idee mit den Sonnensegel nennt Eva Eugster den Klimawandel. «Diesen bekommen wir in Form von langen Trocken- und Hitzeperioden besonders stark zu spüren – so, wie jetzt gerade», sagt Eugster. Sonnensegel schaffen dabei gleich mehrfach Abhilfe. Einerseits sorgen die Segel für willkommenen Schatten im Begegnungszentrum. Andererseits sorgt die gespeicherte Wärme dafür, dass die Leute im Spätsommer länger angenehmere Temperaturen vorfinden. «Davon könnten zum Beispiel die Restaurantbesitzer profitieren, wenn sich die Besucherinnen und Besucher länger im Stedtli aufhalten», sagt Eugster.
Wie realistisch die Umsetzung der Sonnensegel ist, kann Eva Eugster nicht abschätzen. «Wenn es bereits im nächsten Sommer klappt, wäre das wünschenswert», sagt sie. Ebenso offen sei die Frage, was die Installation kostet. Ihr sei bewusst, dass einige Leute die Idee skeptisch betrachten würden, «schliesslich sind die Sonnensegel mit Mehrkosten für Liestal verbunden». Wie hoch diese ausfallen, soll der Stadtrat abklären: Das Postulat fordert die Exekutive auch auf zu prüfen, wie schnell und zu welchen Kosten die Sonnensegel im «Stedtli» montiert werden können.
Nichtsdestotrotz blickt Eva Eugster zuversichtlich auf die Einwohnerratssitzung vom kommenden Mittwoch. Auch wegen der Reaktion aus ihrem Umfeld. «Ich habe schon viele positive Rückmeldungen erhalten», sagt sie.
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Cabbage
Die “Fotocollage” hätte etwas sauberer sein können, indem der Schattenwurf auch am Boden sichtbar wäre. Ernster: Sonnensegel sind auch Windsegel, und die auftretenden Kräfte, etwa bei plötzlichen Böen, müssen verkraftet werden können, was eine entsprechend solide Konstruktion und Verankerung bedingt (sähe dumm aus, wenn der Anker aus der historischen Fassade ausreisst). Sagen wir, bis Beaufort 10 oder besser 12? On verra!
Tschuegge
👍👍👍 gute Idee.. umsetzen bitte…