So grün könnte die Johanniterbrücke sein
©Bilder: zVg / Montage: Baseljetzt
Naherholungsraum
Basel-Stadt

So grün könnte die Johanniterbrücke sein

21.07.2023 09:10 - update 21.07.2023 14:46

Baseljetzt

Mangelnde Begrünung, Lärmbelastung, fehlender Wohnraum: Mit «drei Visionen für ein Basel mit Zukunft» will das Basler Architekturbüro Gruner&Friends Lösungsansätze aufzeigen.

Wie lassen sich der zunehmende Wärmeinseleffekt, die verstärkte Lärmbelastung und der akute Mangel an Wohnraum meistern? Eine freie Studie des Basler Architekturbüros Gruner&Friends präsentiert Antworten dazu. Nach einer Selektion seien drei Visionen in unterschiedlichen Dimensionen rausgekommen, wie es in einer Mitteilung heisst.

Grüne Sonnensegel

Die Vision der Sonnensegel in der Freien Strasse habe zum Ziel, den Wärmeinseleffekt in den stark belebten Strassen der Basler Innenstadt zu reduzieren und der Bevölkerung mehr Schattenflächen zu bieten. Die Stadt Basel hat die Thematik Sonnensegel bereits aufgenommen und wird von Gruner&Friends ebenso als effektives Mittel zur Kühlung des Stadtzentrums geprüft und weitergeführt.

So grün könnte die Johanniterbrücke sein
Die Freie Strasse mit grünen Sonnensegeln. Bild: zVg

Im Sommer können gemäss Studie dadurch die Passanten-Zonen stärker aktiviert, die Geschäftsaktivitäten gesteigert und das allgemeine Wohlbefinden durch beschattete Flanierstrassen gesteigert werden. Zudem bieten die Sonnensegel neue Flächen für eine ausgewählte Bepflanzung, was wiederum Bestäuber in die Stadt locke und die Artenvielfalt erhöhe.

Weitere positive Effekte der Segel seien eine Aufwertung der Stadtoptik und Dämpfung des Baulärms für die Anwohner der Innenstadt. Die Sonnensegel eignen sich daher besonders für den Einsatz in dicht besiedelten Gebieten an der Freien Strasse, wie es in der Studie weiter heisst.

Ein Vorstoss zum Thema Sonnensegel wurde vom Grossen Rat bereits an die Regierung überwiesen.

Grüne Brücke

Die Vision für die zentrumsnahe Johanniterbrücke denken die Architekten die bisherigen Massnahmen einer Begrünung der Dreirosenbrücke mit Blumentöpfen in einer grösseren Dimension weiter. Sie sieht eine grossflächige Begrünung der gesamten Johanniterbrücke vor.

So grün könnte die Johanniterbrücke sein
So könnte die grüne Johanniterbrücke aussehen. Bild: zVg

Das Konzept sei auch auf der Dreirosenbrücke denkbar. Durch die Überdeckung der Brücke mit einer neuen begrünten Ebene werde der Bevölkerung mehr Erholungsraum und Grünfläche geboten.

Als Bindeglied zwischen Klein- und Grossbasel biete die begrünte Brücke einen Naherholungsraum in unmittelbarer Nähe zum belebten Rheinufer. Die Methode des Überbaus bringe gemäss Studie den Vorteil, dass die bestehende Brückenkonstruktion weiter verwendet werden könne, was sowohl die Bauzeit und Baukosten minimiere als auch eine nachhaltigere Lösung biete.

Für ein angenehmes Klima sorge der stetige Wind in der Rheinzone, der auch in den warmen Monaten eine willkommene Brise auf dem Gartenbrücke bietet. Die vorgeschlagene neue Bepflanzung würde zudem die Artenvielfalt erhöhen und zur Kühlung der Stadt beitragen. LDP-Grossrat Michael Hug hat dazu bei der Regierung eine schriftliche Anfrage eingereicht.

Grüne Hochhäuser und Park

Die Vision eines grünen Stadtportals liege dem Konzept der begrünten Hochhäuser mit Park in der unmittelbaren Umgebung des Bahnhofs SBB zugrunde, die neben dem Nauentor-Projekt der Post und SBB weitergedacht werden. Die Neugestaltung dieses Perimeters sieht drei grüne Wohntürme vor, die nachhaltig aus vorgefertigten Holzbauteilen konstruiert werden, wodurch sowohl der Bauprozess verkürzt und der Bevölkerung rascher neuer Wohnraum geboten werde.

So grün könnte die Johanniterbrücke sein
Grüne Hochäuser und ein Park in der Nähe des Bahnhofs SBB. Bild: zVg

Neben einer ausreichenden Begrünung der Wohntürme werden die Fassaden mit Solarpanels ausgestattet. Durch die Überdachung der Bahngleise entstehe eine neue Parkfläche. Die Grünfläche könne laut Studie die Lärm- und CO2-Belastung minimieren und zugleich die biologische Vielfalt erhöhen.

Für das Gleise-Dach werden in bester Re-Use-Manier Materialien des aktuellen Postgebäudes wiederverwendet, die im bevorstehenden Rückbau anfallen werden. Der neue Stadtpark über den Geleisen würde auch als verbindendes Element zwischen den Stadtteilen Gundeldingen und der Innenstadt einen Mehrwert bieten. (jwe)

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