Fernwärmeausbau: Mitte stellt sich hinter Andrea Strahm
Philippe Chappuis
Grossrätin Andrea Strahm fordert, dass sämtliche Haushalte in Grossbasel ausnahmslos an die Fernwärme angeschlossen werden. Die Regierung sagt: zu teuer. Jetzt fordert «Die Mitte» ein Überdenken der Strategie.
Das Fernwärmenetz müsse mit Blick auf die kommenden zwanzig Jahre geplant werden. Es könne nicht bloss eine Momentaufnahme sein. Das schreibt «die Mitte» sinngemäss in einer Mitteilung. Sie reagiert damit unter anderem auf die Diskussion zwischen Andrea Strahm (Mittte) und Regierungsrat Kaspar Sutter (SP) vom Freitag bei Telebasel.
Es gebe keine Pflicht des Staates, jede und jeden an die Fernwärme anzuschliessen, sagte Kaspar Sutter in punkt6 Thema: «Sondern Ziel ist es, dass alle ein warmes Haus haben. Das muss aber nicht unbedingt Fernwärme sein. Es gibt Alternativen». Damit unterstrich Sutter den aktuellen Plan des Kantons, wie er das Fernwärmenetz ausbauen möchte (siehe Plan).
Daran störte sich Mitte-Grossrätin Andrea Strahm: 3’000 Haushalte werden nicht ans Fernwärmenetz der IWB kommen (in erster Linie Teile des Gundeli, Neubad und Riehen). Diese müssen sich nach Alternativen zur Fernwärme umsehen. Das können zum Beispiel Erdsonden oder Wärmepumpen sein.
Mitte will die Kostenfrage klären
Eine Reihe von Fragen sei nämlich nicht geklärt, schreibt die Mitte weiter. Was passiert bei einer Strommangellage (Wärmepumpen laufen mit Elektrizität), wie sieht es bei einer möglichen Auskühlung des Bodens aus bei Erdsonden (diese «saugen» Wärme aus dem Erdreich)? Was würde die Erweiterung des Fernwärmenetzes denn genau kosten?
Die Frage des Geldes wäre interessant – vor allem aus Sicht des Steuerzahlers (der geplante Ausbau der Fernwärme kostet 460 Millionen Franken). Was bei einer Erweiterung an Mehrkosten hinzu käme, bleibt im Moment unbeantwortet. Andrea Strahm und die Mitte drücken nun auf eine Antwort. Nur so könne die Politik darüber debattieren, ob die nachhaltige und sichere Wärmeversorgung den Mehrbetrag wert sei.
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