Heiko Vogel hat ausgecoacht. Zumindest nach Meinung von Experten, die den FC Basel tagtäglich verfolgen. Zu schlecht sei seine Bilanz und zu kritisch die Situation, in der sich der Club befinde.

«Die Bilanz ist eindeutig», sagt der Sportchef der «Basler Zeitung», Oliver Gut. Für ihn gibt es eine klare Antwort auf die Frage, ob Heiko Vogel noch der richtige Mann an der Seitenlinie des FC Basel ist: Der Deutsche müsse freigestellt werden. «In der Hoffnung, dass es dann besser wird», so Gut.

Es kann eigentlich nur besser werden beim FC Basel. Mit vier Niederlagen in Serie unter Vogel und keinem einzigen Basler Tor in diesen Partien spricht eigentlich nichts mehr für den Deutschen. Die Tabelle zeigt die Basler Krise schonungslos auf: Der FCB liegt abgeschlagen auf dem letzten Platz.

Auch Daniel Egli ist der Meinung, dass Vogels Zeit beim FCB abgelaufen ist. Der Basler berichtet fürs Onlineportal Bajour über Rotblau und twittert unter dem Pseudonym «Sali zämme» regelmässig über die Geschehnisse im und um den FC Basel. Vogel sei beim FCB nicht mehr tragbar – weder als Trainer noch in einer anderen Funktion.

Trainerwechsel in der Nati-Pause?

Sollte die FCB-Führung um David Degen an Heiko Vogel festhalten, ist es auf Zeit – davon sind Gut und Egli beide überzeugt. Zu wenig Glauben haben sie in die Fähigkeit des Deutschen, das Ruder bei Rotblau noch rumzureissen. «Es ist eine Frage der Resultate. Gegen Kriens rausfliegen und gegen Yverdon verlieren, ich glaube dann ist es definitiv gelaufen», sagt Gut. Die Entscheidungsträger beim FCB könnten sich allenfalls noch überlegen, ob sie Vogel bis nach dem Servette-Spiel am 12. November Zeit geben wollen, glaubt der Sportjournalist. «Denn danach folgt die Nationalmannschafts-Pause.»

Egli kann sich nicht vorstellen, dass Vogel die nächsten Spiele überstehe: «Entweder, er tritt selbst zurück oder ich gehe davon aus, dass er früher oder später vom FCB freigestellt wird».

«Schällibaum muss ein möglicher Kandidat sein»

Obwohl Heiko Vogel noch Trainer des FC Basel ist, wird bereits über mögliche Nachfolger spekuliert. Ein Name tauchte just am Montag überraschend auf: Marco Schällibaum. Der 61-jährige Zürcher hat eine lange Vergangenheit als Spieler, Co-Trainer und Nachwuchstrainer bei Rotblau. Am Montag wurde er Knall auf Fall in Yverdon entlassen. Ob sein Rauswurf in irgendeiner Weise mit dem FCB zu tun hat, ist nicht bekannt.

Fakt ist, dass die Bilanz bei Yverdon gegen eine Entlassung Schällibaums spricht. Er hat mit dem Aufsteiger einen ordentlichen Start in die Super-League-Saison hingelegt. Das bringe ihn als möglichen Trainerkandidaten beim FCB ins Spiel, findet Oliver Gut: Schällibaum habe bei Yverdon trotz sehr vieler Wechsel im Kader Struktur reingebracht, was sich im Erfolg auf dem Platz zeige. «Es wurden mehr Punkte geholt als wahrscheinlich viele gedacht hätten», so Gut. Da schöner Fussball beim FCB momentan keine Rolle spiele, sondern nur Punkte und positive Resultate zählten, ist für den BaZ-Sportchef klar: «Schällibaum muss in der jetzigen Situation ein möglicher Kandidat sein».

«Die Spieler müssen endlich Gas geben»

Der Trainer alleine wird es allerdings nicht richten. Dies gibt der ehemalige Aussenverteidiger Massimo Ceccaroni zu bedenken. In der Sendung FCB total auf Telebasel stellt er fest, dass das Commitment für die Farben rot und blau oft zu wenig sichtbar sei.