Für mehr Nachhaltigkeit: Ein Basler Verein rettet Möbel und Pflanzen am WEF
©Bilder: zVg/WEF/Montage: Baseljetzt
Umwelt-Startup
Schweiz

Für mehr Nachhaltigkeit: Ein Basler Verein rettet Möbel und Pflanzen am WEF

17.01.2024 15:30 - update 17.01.2024 16:48
Maximilian Karl Fankhauser

Maximilian Karl Fankhauser

Der Basler Verein GreenUp sammelt nach dem World Economic Forum die Überbleibsel ein und verteilt sie an zwei Sonntagen gegen eine Spende in Davos. So wollen sie auf das Thema Nachhaltigkeit sensibilisieren.

Das World Economic Forum (WEF) ist für Vieles bekannt. Schillernde Gäste aus Wirtschaft und Politik, hochklassige Events und spannende Gespräche und Vorträge. Damit dies alles in einem schönen Rahmen stattfinden kann, muss auch für das passende Ambiente gesorgt werden. Denn nur eine einfache Bühne würde dem einwöchigen Forum wohl nicht gerecht werden.

Für mehr Nachhaltigkeit: Ein Basler Verein rettet Möbel und Pflanzen am WEF
Nicole Keller, Geschäftsführerin von «GreenUp». Bild: World Economic Forum/Valeriano Di Domenico

Die logische Folge: Unzählige Möbel, Dekorationen und auch Pflanzen und Geschirr schmücken die Hallen der höchstgelegenen Stadt Europas. Denn nicht nur das WEF selber, auch die vielen Events, die nebenher laufen, wollen sich von ihrer besten Seite zeigen.

Doch was geschieht mit all diesen Dingen, wenn der ganze Zauber wieder vorbei ist? Genau hier kommt das Basler Umwelt-Startup GreenUp ins Spiel. Bereits zum dritten Mal ist der Verein mit seinem Projekt Greenshare am Start. Die Idee: Am Freitag und Samstag werden die Gegenstände von den Mitarbeitenden von GreenUp eingesammelt, um sie dann an den beiden Folgesonntagen in Davos zu verteilen. «Ich bin mit dieser Idee vor vier Jahren auf das Organisationsteam des WEF zugegangen und sie waren begeistert davon», sagt GreenUp-Geschäftsführerin Nicole Keller. Da sie selbst in Davos wohnhaft ist, sei ihr damals die Idee gekommen.

Quelle: Youtube/Greenup

10’000 Kilogramm CO2 gespart

So werden nun auch in diesem Jahr am 21. und am 27. Januar wieder allerlei Möbel und Pflanzen in einer Art Lagerverkauf weitergegeben. Die Devise: Man sucht sich die Möbel aus, die einem gefallen und spendet, was man möchte. «Es ist nicht die Idee, gross Geld damit zu verdienen. Uns geht es um die Wertschätzung», sagt Keller.

Und natürlich auch um die Sache mit der Nachhaltigkeit. «Im letzten Jahr konnten wir rund 2’000 Gegenstände weitergeben. Nach unseren Rechnungen haben wir somit etwa 10’000 Kilo CO2 gespart.»

Der grosse Organisator ist das WEF. Es würden viele der Möbel gemietet. «Die, die sie kaufen, haben nach ein paar Jahren ausgedient und finden so ihren Weg zu uns.» Daneben gibt es aber auch viele Events. Eine grosse Anzahl an Möbeln kämen von dort, sagt Keller. «Vor allem von Firmen aus dem Ausland, die die Möbel nicht mehr mitnehmen, können wir profitieren.»

Wenn eine Bar zur Ladentheke wird

Die Aktion werde jedes Jahr grösser. Grundsätzlich kämen zwar nur Menschen aus der Region an den Verkauf. «Doch im letzten Jahr zeigten sich auch Architekturfirmen aus der ganzen Schweiz an gewissen Dingen interessiert.» So seien zum Beispiel spezielle Lampen hoch im Trend, sagt Keller.

Aber auch andere Gegenstände fänden eine speziellere Neuverwendung: Ein Sportladen verwandelte eine Bar aus dem Kongresszentrum in eine neue Ladentheke, Whiteboards gingen ans Innovationszentrum Davos und etliche Pflanzen fanden in Altersheimen einen neuen Platz.

Für mehr Nachhaltigkeit: Ein Basler Verein rettet Möbel und Pflanzen am WEF
Verteilung von Pflanzen nach dem WEF 2023. Bild: zVg

Der ursprünglichen Idee der Wegwerfminimierung am WEF in Davos noch ein viel grösserer Impuls voraus: «GreenUp» will solche Aktionen verweltlichen. «Unser Ziel ist es, dass es diese Aktion nicht mehr braucht und die Organisatoren dies von sich aus machen», sagt Keller. «Die Menschen sollen ihre Erfahrungen zu Handlungen im Alltag umsetzen können. Denn geredet werde immer viel, es sollen auch Taten folgen.

Gemeinsam für ein nachhaltigeres Davos

Deswegen ist der Verein auch zum ersten Mal mit einem Climate-Hub am WEF vertreten. Im Kulturplatz Davos gibt es eine Begegnungszone mit Innovationswand, Glücksrad, das zu nachhaltigen Taten auffordert und einer Bar mit pflanzlichem Essen und Getränken. Im Kino laufen Filme und Sessionen zum Thema Nachhaltigkeit. «Unter dem Titel «Davosfuture» wollen wir gemeinsam mit den Menschen eine nachhaltigere Zukunft für die Stadt erarbeiten», sagt Keller.

Neben den politischen und wirtschaftlichen Themen findet also auch die Nachhaltigkeit ihren Platz im Bündner Schneetreiben. Eigentlich logisch, hängen diese drei Bereiche ja sehr nahe beieinander.

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