«Ganz knapp im grünen Bereich»: Basler bewerten ihre Velo-Routen
Alessia Roppel
Neun Monate nach dem Start des Projekts «VelObserver» zieht Initiant Roger Fischer Bilanz. Wie gut steht Basel im Vergleich zu Zürich und Freiburg da, wo besteht Nachholbedarf und welche Strecken überzeugen?
Seit Mai 2024 können Velofahrende in Basel Routen bewerten und Feedback geben. Das Ziel: ein möglichst objektives Bild der Veloinfrastruktur in der Stadt. Jetzt, neun Monate später, kann Initiant Roger Fischer erste Resultate präsentieren.
Je mehr, desto besser
Die Resonanz sei ähnlich wie in Zürich, berichtet Fischer. Bislang wurden in Basel etwa 40’000 Bewertungen abgegeben. Zufriedenstellend? Nicht ganz: «Wir wünschen uns so viele Bewertungen wie möglich.» Je mehr Leute mitmachen, desto objektiver werde das Bild, erklärt Fischer.
Um die Beteiligung zu erhöhen, plant das VelObserver-Team neue Funktionen. Fischer verrät: «Die wichtigste Funktion wird sein, dass man seine eigene Route eintragen kann.» Den Weg zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen. «Das wurde immer wieder gewünscht.» Die Erweiterung soll im Frühling eingeführt werden.
Basel im Vergleich: Zwischen Freiburg und Zürich
Wie steht Basel im Vergleich zu anderen Städten da? «Basel ist im Mittelfeld», sagt Fischer. Freiburg schneide deutlich besser ab, Zürich falle dagegen ab. Die Bewertungsskala reicht von Rot bis Dunkelgrün (1 bis 4): «Basel ist ganz knapp im hellgrünen Bereich.» Freiburg sei nah am Dunkelgrün, und Zürich im Orangen Bereich.
Was macht die Velorouten in Freiburg besser? Es gäbe viel mehr lange, durchgehend gute Strecken, meint Fischer. Er hebt hervor, dass Freiburg schon lange konsequent in die Velopolitik investiere. In der Schweiz sei die Situation komplexer: «Die Schweiz ist ein grosser Flickenteppich.» erklärt Fischer. Es gäbe viele unterschiedliche Strassenqualitäten auf einer Strecke, während in Deutschland mehr Einheitlichkeit herrsche.
Licht und Schatten in Basel
In Basel gibt es positive und negative Beispiele. «Gewisse Strecken sind hervorragend», lobt Fischer. Besonders gut bewertet werden die Strecken nach Riehen, Richtung Lörrach und Weil am Rhein. Dort hätte man schöne, lange Strecken, welche die gleiche gute Qualität hätten, das gäbe es in Zürich nicht.
Doch es gibt in Basel auch Schwachstellen: Die Schwarzwaldstrasse und die Schwarzwaldallee seien problematisch. Ähnlich sähe es bei den Zufahrten aus Frankreich und Münchenstein aus.
«Man sieht, wie sich die Stadt präsentiert.»
Die Bewertungen seien nicht nur für die Velofahrer selbst wertvoll, sondern auch für die Stadt: «Das schöne ist, man sieht wie sich die Stadt präsentiert.» erklärt Fischer. Aber besonders für Aussenstehende sei die Karte hilfreich. Mit ihr wüsse man, wo es gut sei, zum Velo fahren und wo nicht. Man könne sich so besser orientieren.
Die Karte zeigt, wo Basel für Velofahrer punktet – und wo nicht. Neun Monate nach dem Start des VeloObserver zeigt sich: Basel hat durchaus seine Stärken.
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