Geburtsort von Israel: Basels spezieller Bezug zum Konflikt im Nahen Osten
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Politik
Basel-Stadt

Geburtsort von Israel: Basels spezieller Bezug zum Konflikt im Nahen Osten

10.10.2023 05:37 - update 10.10.2023 07:08
Larissa Bucher

Larissa Bucher

Vor wenigen Tagen wurde Israel aus dem Gazastreifen angegriffen. Die Situation spitzt sich seither immer weiter zu. Basel hat dabei als Geburtsort von Israel einen ganz besonderen Bezug zu dem Konflikt.

Rückblick ins Jahr 1897: Theodor Herzl gründet wenige Tage nach dem ersten Zionistenkongress im Basler Stadtcasino den «Judenstaat», wie aus seinem Tagebuch hervor geht. Damit begann eine Beziehung zwischen Israel und Basel, die bis heute noch besonders bleibt, erzählt Laurent Goetschel, Professor für Politikwissenschaften an der Universität Basel.

Zeigt Basel genug Solidarität?

Trotz diesem historischen Bezug ist in Basel wenige Tage nach den ersten Angriffen wenig Solidarität zu spüren. Das von einem Kanton, der nicht zuletzt beim Ausbruch des Ukraine-Krieges sein Beileid laut und öffentlich aussprach. Nun ist jedoch nicht einmal eine Flagge am Rathaus zu sehen. Die Regierung schweigt, mit Ausnahme eines knappen Statements auf der Plattform X (ehemals Twitter), vor sich hin. Für ein Interview stand niemand zur Verfügung.

Fehlendes Solidaritätszeichen

Das ist nicht aussergewöhnlich, da die Kantone in der Schweiz grundsätzlich nicht den Lead haben bei aussenpolitischen Themen.

Mehr Solidarität wünscht sich aber Ralph Lewin vom Schweizerischen Israelitischen Gemeindeverbund (SIG) trotzdem. «Wir würden es sicherlich schätzen, wenn wir ein Solidaritätszeichen von der Regierung spüren würden», sagt er. Er sieht aber auch, dass sich Basel in der Vergangenheit immer sehr positiv verhalten hat. «Ich bin mir sicher, dass die ganze Regierung die Angriffe stark verurteilt. Natürlich wäre es schön, wenn sie das öffentlich sagen würden, aber das ist am Ende nicht das, was zählt.»

Sicherheit weiterhin gewährleistet

Der speziellen Beziehung und der damit verbundenen Verantwortung ist sich auch die Basler Kantonspolizei bewusst. Sie würden deshalb laufend die Sicherheitsmassnahmen an die aktuelle Situation anpassen.

«Die jüdische Gemeinde hat eine grosse Geschichte mit Basel», sagt Rooven Brucker, Mediensprecher der Kantonspolizei. «Wir nehmen die Verantwortung, die uns damit übertragen wird, selbstverständlich wahr.» Das sei einer der vielen Gründe, weshalb jüdische Personen sich hier in Basel so sicher fühlen, sagt Ralph Lewin.

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10.10.2023 08:33

mil1977

Israel war das erste Land der neueren Geschichte, das nach einem Sieg auf umfassende ethnische Säuberungen verzichtet hat. Der Dank dafür sind Krieg und Terror.
Die Muslime haben mit ihrer Unversöhnlichkeit nicht nur sich selbst geschadet. Dadurch, dass sie einen kleinen Konflikt zu einem globalen Jihad aufgeblasen haben, haben sie auch der ganzen Welt eine Lektion erteilt, die sie nicht so schnell vergessen wird.
Von Serbien, Myanmar und Philipinen, Thailand über die Kurdengebiete bis nach Afrika und China werden die Machthaber vor nichts mehr zurückschrecken, um eine islamische Machtbasis in ihren Ländern zu verhindern.

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