
Gender Gap bei Schuhen: Frauen zahlen zunehmend mehr als Männer
Baseljetzt
Im Monat Mai haben Frauen deutlich mehr für Schuhe gezahlt. Bei den Schuhpreisen gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Auch andere Produkte wurden teurer.
Ein Blick auf den Konsumentenpreisindex von Comparis zeigt: Damenschuhe wurden im Mai im Vergleich zum Vormonat um 3,1 Prozent teurer. Das ist auf den ersten Blick zwar ein überdurchschnittlicher Preisanstieg, mehr jedoch nicht. Auf den zweiten Blick zeigt sich ein deutlicher Geschlechterunterschied bei der Preisentwicklung von Schuhen. «Hier öffnet sich eine Gender-Preisschere», sagt Comparis-Finanzexperte Michael Kuhn.
«Während Herrenschuhe häufig über mehrere Saisons verkauft werden können, sind Frauenschuhe stärker dem Modetrend unterworfen», erklärt Kuhn. Dadurch steige das Risiko für Schuhverkäufer, auf der Ware sitzenzubleiben. Dieses Risiko ist einer der Hauptgründe für den höheren Preis für Damenschuhe.
Das wird bei der Entwicklung des rollenden 12-Monats-Durchschnitts der Preis-Indizes offensichtlich: Obwohl Frauenschuhe schon zuvor mehr kosteten als Männerschuhe, öffnet sich der Geschlechtergraben ab 2022 deutlich. Allerdings: Gemäss Comparis-Berechnungen gingen die Preise für Schuhe im 20-jährigen Langzeitvergleich generell zurück – für Damenschuhe (minus 9 Prozent) jedoch weniger als für Herrenschuhe (minus 14 Prozent). Im gleichen 20-Jahres-Zeitraum wurde Frauenbekleidung 20 Prozent teurer und die Preise für Männerbekleidung kletterten nur um 12 Prozent.
Preise für Alltagsgüter um 2,5 Prozent gestiegen
Der Comparis-Konsumentenpreisindex in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH misst die gefühlte Inflation der Konsumentinnen und Konsumenten. Laut dem Index sind im Mai 2023 die Preise für Alltagsgüter in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,5 Prozent gestiegen. Der Landesindex der Konsumentenpreise des Bundesamtes für Statistik stieg um 2,2 Prozent. «Die generelle Teuerung in der Schweiz bleibt hoch und eine nachhaltig deutliche Abschwächung des Preisniveaus ist noch nicht in Sicht», sagt Comparis-Finanzexperte Michael Kuhn.
Der Blick über die Landesgrenze hinaus zeigt: Im Vergleich zum Vorjahresmonat war die Teuerung in der Schweiz tiefer als in der Eurozone. Gemäss Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, sind die Preise in diesem Zeitraum in den Euroländern um 6,1 Prozent gestiegen (gesamte EU: plus 8,1 Prozent). Im Mai lag die Inflationsrate bei 0 Prozent (gesamte EU: 0,6 Prozent).
Auch andere Produkte wurden teurer
Im vergangenen Monat haben sich verschiedene Produkte verteuert. Am stärksten sind die Preise für Margarine, Speisefette und -öle gestiegen, um 8,0 Prozent (April: minus 4,2 Prozent). Konsumierende müssen auch mehr Geld für Schaumwein bezahlen – die Preise sind im Mai um 6,0 Prozent gestiegen (April: minus 8,3 Prozent). Günstiger wurde im Mai dagegen Energie zum Heizen (Gas, Heizöl, Brennholz und Fernwärme), nämlich um 4,4 Prozent. (sda/fra)
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akjo
WÄRE SCHÖN WENN DIE AHV UM 2,5% AUFSCHLAGE WÜRDE.🌞