Gesundheitsdepartement weist Vorwürfe von Spitex-Verband zurück
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Finanzierung
Basel-Stadt

Gesundheitsdepartement weist Vorwürfe von Spitex-Verband zurück

17.08.2024 09:07 - update 25.03.2025 15:16

Janine Borghesi

Zwischen dem Dachverband der privaten Spitex und dem Gesundheitsdepartement Basel-Stadt herrscht dicke Luft. In einem offenen Brief kritisierte der Verband den Kanton stark. Dieser weist die Vorwürfe jedoch zurück.

Der Association Spitex privée Suisse (ASPS) reicht es: Sie wollen Veränderungen. Um dies zu erreichen, haben sie am Mittwoch einen offenen Brief an das Gesundheitsdepartment Basel-Stadt und verschiedene politische Akteure versendet.

Die ASPS wirft dem Departement unter Lukas Engelberger vor, dass sie die privaten Spitex unfair und intransparent behandeln. Vivian Gutierrez, Geschäftsführerin einer privaten Spitex, erzählt im Interview mit Telebasel, was sie konkret stört:

Zur Erklärung: Im Gegensatz zu den privaten Spitex wird die «Spitex Basel» staatlich finanziert. Da diese jedoch nicht alle Aufträge im Kanton selbst bewältigen kann, helfen private Anbieter aus. Für die gleiche Leistung erhalten diese aber weniger Geld. Zu wenig, meint Marcel Durst, Geschäftsführer des Verbands der privaten Spitex-Unternehmen.

Wegen der grossen Bedeutung der privaten Spitex-Anbieter in Basel sei es wichtig, dass auch sie öffentliche Gelder erhalten. Momentan sei die Situation so schlimm, dass sich die Privaten teilweise mit Hauswirtschaft und Betreuung querfinanzieren müssen.

Gesuch abgelehnt

Der Kanton stelle sich bei der Leistungsvergabe laut Durst seit Jahren jedoch quer. Und dies obwohl die ASPS ein Sparpotenzial von rund 3,3 Millionen Franken jährlich gegenüber der Spitex Basel ausweisen konnte. «Unser Gesuch wurde abgelehnt und die Antwort an uns war sehr dürftig. Das ist der Grund, wieso wir Einsprache erhoben haben», meint Durst. Doch auch diese wurde abgelehnt. Es fehle der politische Wille, die privaten Spitex gleich zu behandeln wie Spitex Basel.

Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt weist die Vorwürfe der ASPS entschieden zurück. Anne Tschudin, Leiterin der Kommunikation des Departements, kann die Anschuldigung nicht nachvollziehen. Dass die Spitex Basel mehr Geld bekommt, habe seinen Grund.

Gemäss den privaten Spitex-Anbietern stimme das Argument nicht, dass die staatlich finanzierte Spitex die volle Versorgung garantieren kann. Denn rund 32 Prozent der ambulanten Pflege und über 42 Prozent der Grundpflege werden von privaten Spitex-Anbietern übernommen. Somit seien die privaten Spitex-Unternehmen systemrelevant.

Fronten verhärtet

Die Fronten im Konflikt sind verhärtet. Während sich die ASPS ungerecht behandelt fühlt, beharrt das Gesundheitsdepartement auf der Richtigkeit der momentanen Regelung. Das Departement habe die Effizienz des Systems und der Spitex Basel auch schon in Studien überprüft, meint Anne Tschudin.

In Zukunft wünsche sich die ASPS einen transparenteren Dialog mit dem Kanton: «Wir wollen ein Miteinander und kein Gegeneinander. Aber wir wollen auf Augenhöhe diskutieren. Schliesslich garantieren wir einen grossen Teil der Versorgungssicherheit», so Durst. Und auch das Gesundheitsdepartement sei laut Tschudin bereit für einen offenen Dialog.

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18.08.2024 04:46

pserratore

👍

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17.08.2024 14:48

Sonnenliebe

Ein interessanter Artikel.

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