Gift aus dem Hüttli: So kam es zum Restaurant Gifthüttli
Lea Meister
Vor 116 Jahren beschlossen Basler Wirte einen Boykott dreier Bierbrauereien und brauten ihr Bier teilweise inhouse. Dabei entstanden Gerüchte über giftiges Bier – und damit verbunden ein heute noch existierender Restaurant-Name.
Am 23. Juli 1907 wurde eine gemeinsame Meldung der Basler Wirte publik gemacht: Die Brauereien Feldschlösschen, Löwenbräu und Kardinal Basel sollen ab sofort boykottiert werden.
Hintergrund der Meldung waren Bierverträge, die Wirte dazu verpflichtete, nur noch Bier spezifischer Brauereien auszuschenken. Dies goutierten die Gastronomen gar nicht. Lange Zeit wurde Bier nur in den Hausbrauereien ausgeschenkt, in «normalen» Gaststätten gab es Wein.
«Gifthüttli» gibt es bis heute
Der Wirt des Gasthauses zum Ritter St. Georg, Innocenz Weiss, schenkte als erster Nichtbrauer Bier aus. Schnell kursierte das Gerücht, sein Bier sei giftig. So benannte der Besitzer seine Wein- und Bierstube in «Gifthüttli» um. Das Wirtshaus an der Schneidergasse ging verloren, nicht aber der Name Gifthüttli.
Der Grossneffe von Innocenz Weiss, Paul Weiss-Lipp, liess gegenüber ein neues Restaurant bauen und übernahm den Namen «Gifthüttli».
Die Informationen dieses Artikels stammen aus dem Basler Stadtbuch.
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