
Neue Hoffnung: Mit Beone Medicines kommt der nächste Pharma-Riese
Baseljetzt
Hochkarätiger Zugang für die Basler Pharmabranche: Nur wenige Wochen nach dem schmerzhaften Abgang der Straumann-Gruppe zieht ein anderes Unternehmen in die Stadt: Beone Medicines.
Damit wechselt das Unternehmen nicht nur seinen Sitz, sondern auch seinen Namen. Aus Beigene Medicines wird Beone Medicines. Das Unternehmen wurde 2010 in China gegründet und hat heute neben seinem Standort in Peking auch weitere in Boston, San Francisco und seit 2018 auch in Basel.
Rund 11’000 Menschen arbeiten für das Unternehmen, etwa 265 davon in Basel. Der Umzug von den Cayman Islands in die Schweiz sei also rein juristisch, erklärt Reto Kessler, Leiter des regionalen Standorts. «Also, wir stehen jetzt unter dem Schweizer Recht. Wir profitieren natürlich von der Situation in der Schweiz, wo man verankert ist in Europa, wo man innerhalb von Europa sehr gute Beziehungen hat.»
Sehr gute Beziehungen zu weltweiten Märkten, das sei für das Unternehmen wichtig. Ausserdem könne man aus der Schweiz heraus Beziehungen zu Partnern etablieren und stärken. Als Beispiele nennt Kessler die Behörden, die Regulatoren, die Patientenorganisationen und die Akademie.
Fokus auf Onkologie
Beone Medicines ist auf Krebstherapie fokussiert und wolle sich weltweit als Leader in diesem Bereich etablieren. Trotz eines Umsatzes von rund vier Milliarden Dollar hat das Unternehmen 2024 zum ersten Mal Gewinn gemacht. Noch dürften die Steuereinnahmen für den Kanton Basel-Stadt also noch überschaubar sein. Geht es aber nach Reto Kessler, sollte sich das aber schon bald ändern.
«Wir sind jetzt schon Leader in der Onkologie und haben eine breite und innovative Pipeline.» Von dieser würden sie sich viel erwarten und davon ausgehen, dass die Umsätze auch weiterhin wachsen würden. «Bei gleichzeitiger Kostenkontrolle werden wir über die Zeit natürlich immer profitabler werden und auch Wert zurückgeben», sagt Kessler.
Ganz nach dem Gusto also des Basler Wirtschaftsdirektors Kaspar Sutter: «Das ist eine sehr erfreuliche Nachricht. Das stärkt unseren Life-Sciences-Standort, den wichtigsten in Europa. Unsere Strategie ist auch, dass dieser breiter wird.» BeOne sei in Basel eine sehr erfolgreiche und grosse Firma, die nun ihren Sitz hierher verlegen würde.
Entscheid bereits vor einem Jahr gefällt
Klar ist: BeOne Medicines bekennt sich zum Standort Basel. Man plane längerfristig und wolle auch weitere Arbeitsplätze schaffen, sagt Kessler. Zumindest so lange die Umstände passend bleiben würden. «Innovation zu fördern, das ist unser tägliches Brot, das benötigen wir, um weiterhin unseren Weg gehen zu können und weltweit Menschen im Kampf gegen Krebs helfen zu können.»
Das Umfeld müsse bestehen bleiben. Es gäbe regulatorische Dinge, die immer wieder evaluiert werden müssen. «Wir müssen schauen, dass es nicht überreguliert ist, dass es wirklich ein Umfeld ist, das Innovation fördert und in unserem Fall natürlich Medikamentenentwicklung und Vertrieb fördert.»
Der Entscheid, seinen Sitz nach Basel zu verlegen, habe BeOne Medicines bereits vor einem Jahr gefällt. Mit dem Basler Standortpaket habe das nichts zu tun, bestätigt das Unternehmen. Mit diesem Wechsel haben nun die drei grössten forschenden Pharmaunternehmen der Schweiz ihren Sitz in Basel.
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