Guggen am Morgenstreich – «Warum nicht?»
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Fasnacht
Basel-Stadt

Guggen am Morgenstreich – «Warum nicht?»

16.02.2024 17:46
Jessica Schön

Jessica Schön

Kurz vor der Fasnacht wird bekannt: Auch Guggenmusiken nehmen am Morgenstreich teil. Dürfen die das? Das Fasnachts-Comité und die FG Gugge ordnen ein.

Eigentlich ist der Morgenstreich den Cliquen vorbehalten: Am Montag nach Aschermittwoch, pünktlich um 4 Uhr, beleuchten die Laternen die ins Dunkel gehüllte Innenstadt, während unzählige Trommler- und Pfeifer:innen mit dem «Morgestraich» die Fasnacht einläuten.

Wie die «bz Basel» am Freitagmorgen berichtete, schliessen sich in diesem Jahr mindestens zwei Guggenmusiken der Prozedur an. Ohne Blechinstrumente oder gar die Absicht, zu «Schränzen» versteht sich – durchaus aber mit eigener Laterne. «Ein neues Phänomen», wird Laternenkünstler Daniel Burri mit Blick auf die Laternengestaltung zitiert.

«Organisation unterliegt nicht dem Comité»

Das Fasnachts-Comité wisse nicht, um welche Guggen es sich handle, so Mediensprecher Daniel Hanimann. Im Gegensatz zum Cortège unterliege die Organisation des Morgenstreichs aber auch nicht dem Comité.

«Dass Guggenmusiker:innen bei Cliquen einstehen, etwa als Vortrab oder Tambouren, gibt es immer wieder», erklärt der Mediensprecher. Zwar sei es aussergewöhnlich, aber durchaus erfreulich, dass eine Guggenformation als am Morgenstreich mitlaufe: «Die Fasnacht ist kein starres Gefüge, sondern ein lebendiges Kulturgut, das sich ständig verändert. Solange die inoffiziellen Regeln eingehalten werden, freuen wir uns über die rege Teilnahme.»

Gibt es immer wieder

Colin Lukas, Obmann der Freyi Guggemuusige Basel (FG Gugge), schätzt die Lage ähnlich ein. Die Teilnahme von Guggen am Morgenstreich habe es in verschiedenen Spielarten immer wieder gegeben. Die Teilnahme – auch erwähnte Formation – halte er für unproblematisch: «Warum sollten die Guggen nicht mitmachen, solange nicht geschränzt wird?»

Das ungeschriebene Gesetz, welches besagt, dass der Morgenstreich Sache der Cliquen ist, wurde in den 60er-Jahren etabliert: Darauf einigten sich der damalige Präsident der Guggenmusik Schränz-Gritte und Mitglied der IG-Gugge mit dem Fasnachts-Comité. Im Gegenzug dürfen die Guggenmusiken die Stadt mit ihren Konzerten und Parademärschen am Dienstagabend bespielen.

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