Tränen lachen und Tränen weinen. Am 10. Schnitzelbank Benefiz-Abend im Gewölbekeller der Alten Stainlemer Alti Garde kam viel Geld zusammen, von dem armutsbetroffene Kinder und Jugendliche profitieren.

Der Schnitzelbank Benefiz-Abend ist mittlerweile nicht nur Tradition, sondern Kult. Entsprechend begehrt sind die 80 Plätze, für die es eine ellenlange Warteliste gibt. Kein Wunder, ist der Anlass doch ein Stelldichein der Crème de la Crème des Basler Schnitzelbankwesens. Ob Singvogel, Heiri, Hansli Bargäld, Schnabelwetzer, Spootschicht Rhygass, Dintelimpli, Dreydaagsfliege oder dr Schyynheilig – alle treten sie gratis auf.

Und alle präsentieren sich in prächtiger Form. Allen voran der Schyynhailig, dessen Zweizeiler noch selten so punktgenau gesetzt sind wie in diesem Jahr. Dreydaagsfliege gehört zu den diesjährigen Überfliegern und der relativ neue Bank Spootschicht Rhygass wird von Jahr zu Jahr (noch) besser.

Im Zentrum stehen die Spenden

Aber eben, es geht an diesem Abend nicht nur um Humor, sei er auch noch so hintersinnig und rabenschwarz. Noch wichtiger ist nämlich das Geld, das zusammenkommt. Rund 8000 Franken sind es jeweils, die an eine gemeinnützige Organisation gehen. In diesem Jahr war es der Verein «eins vo fünf». Der Name bezieht sich auf die statistische Tatsache, dass eines von fünf Kindern in der Schweiz armutsbetroffen ist. Diesen hilft der Verein auf Gesuch von Bezugspersonen hin zum Beispiel zu einem neuen Paar Schuhe.

Präsident Theo Kim, der die Organisation 2016 gegründet hat, ist sichtlich bewegt, als er schildert, wieso er sich engagiert. Weil dessen Familie ihm entsprechende Schuhe nicht leisten konnte, hätte ein 13-jähriger Junge nicht mit ins Schullager gehen können, was Theo Kim von einer Sozialarbeiterin erfuhr. Er sprang als «Götti» ein und ging mit dem Knaben in ein Schuhgeschäft.

Der Verein leistet nur Sachhilfe. Und das in immer grösserem Stil. 80 Kinder waren es im ersten Jahr, 2023 konnten über 600 Kinder und Jugendliche von der Hilfe profitieren. Pro Gesuch werden bis zu 250 Franken ausgegeben. Rund 145’000 Franken seien es im letzten Jahr insgesamt gewesen, erklärt Kim. Finanziert wird der Verein durch Mitglieder- und Gönnerbeiträge sowie durch Spenden. Spenden, wie sie der Schnitzelbank Benefiz-Abend nun überweisen kann.

Der Anfang war ein Projekt in Rumänien

Entstanden ist der Vorfasnachtsanlass, um Geld für den mittlerweile nicht mehr operativen Verein Verseni.ch, der ein Kinderheim in Rumänien unterstützte, zu sammeln. Jetzt sind es soziale Organisationen aus der Region. Letztes Jahr zum Beispiel die «Stiftung für krebskranke Kinder Regio Basiliensis». Für OK-Mitglied Anna ist der Abend «magisch». Auch weil sich die Schnitzelbänke freuen, in diesem speziellen Ambiente auftreten zu können, wo die Atmosphäre locker, die Aufmerksamkeit aber trotzdem hoch ist.

Und wer nun unbedingt auch einmal dabei sein möchte an so einem Aschermittwoch, der kann versuchen, sich auf oben genannte Warteliste setzen zu lassen. Die Chance, tatsächlich die Stiegen in den Keller am Nadelberg hinuntersteigen zu können, ist entsprechend klein. Zum Trost gibt’s dafür nochmals einen Bank. Dr Singvogel: