Seit Oktober 2022 lief eine Bevölkerungsumfrage zum Thema Häusliche Gewalt. Die Auswertung der Daten zeigt: Das Bedürfnis nach Sensibilisierung ist gross. Und Informationskampagnen können sich lohnen.

Das Ziel der Bevölkerungsumfrage zum Thema Häusliche Gewalt war einerseits die Sensibilisierung und andererseits das Erarbeiten von Hinweisen und Strategien, um die Prävention in diesem Bereich zu stärken.

Am Mittwoch informierte das Justiz- und Sicherheitsdepartement (JSD) über die Auswertung der Umfrage. Die Ergebnisse zeigen: 84 Prozent der Befragten sehen Verhaltensweisen wie sich anschreien oder Türen zuknallen als inakzeptabel. 95 Prozent verurteilen andere Formen von Gewalt deutlich.

Hemmnisse abbauen

75 Prozent der Befragten würden eingreifen, wenn sie Gewalt gegen Unbekannte beobachten würden. Wird die Gewalt Bekannten angetan, würden 94 Prozent eingreifen. Als Grund für ein Nichteingreifen nennen 60 Prozent die Angst davor, das Falsche zu tun.

«Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit, Informationen und Unterstützungsmöglichkeiten besser zu kommunizieren und Hemmnisse für das Eingreifen abzubauen», heisst es in der Mitteilung des JSD.

Workshops und Gespräche

Die Umfrageergebnisse seien ein wertvoller Indikator für das Projekt «Halt Gewalt». Das Projektteam könne so gezielte Massnahmen und Kampagnen entwickeln, die das Bewusstsein für Häusliche Gewalt schärfen und dafür sorgen, dass noch mehr Menschen eingreifen würden.

Um die 400 Personen haben laut Mitteilung des JSD bisher an Workshops teilgenommen, um ihre Zivilcourage zu stärken. Ausserdem seien im Kleinbasel über 700 Personen in Gespräche verwickelt und mit Informationen versorgt worden. Im laufenden Jahr werden diese Aktivitäten weitergeführt.