Heiko Vogel trotz Heimpleite: «Enttäuscht bin ich auf gar keinen Fall!»
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Heiko Vogel trotz Heimpleite: «Enttäuscht bin ich auf gar keinen Fall!»

22.10.2023 01:05 - update 22.10.2023 11:16
Florian Metzger

Florian Metzger

Der FCB startet mit einem weiteren Rückschlag aus der Natipause. Die 0:1-Heimpleite gegen Servette besiegelt die bereits siebte Niederlage im erst zehnten Ligaspiel. Die Situation spitzt sich weiter zu.

Vor dem Spiel betonten die FCB-Akteure, wie gut die Mannschaft trainiert und wie gut die Stimmung im Team des Tabellenletzten trotz der aktuellen Situation ist. Alle seien sich der Situation bewusst, lautete der Tenor.

Mit viel Zuversicht glaubten sie an den zweiten Ligasieg. Er hätte zumindest ein kleiner Befreiungsschlag dargestellt. Doch auch zuhause gegen Servette können die Basler nicht gewinnen. Im Gegenteil. Mit der 0:1-Heimpleite kassieren sie die dritte Niederlage in Folge unter Trainer Heiko Vogel.

Einige Umstellungen während dem Spiel

Das Spiel startet bereits mit einem Nackenschlag. Mit der ersten Aktion verletzt sich Innenverteidiger Arnau Comas und zwingt damit seinen Trainer zum ersten Wechsel nach nur wenigen Spielminuten. «Damit sind wir denkbar schlecht ins Spiel gestartet. Ich glaube aber trotzdem, dass wir dann mit Wille und Leidenschaft verteidigt und uns auch Chancen erspielt haben», sagt Vogel an der Medienkonferenz nach dem Spiel.

Nach diesem Wechsel wird das Spiel durch weitere Umstellungen auf Seiten des FCB geprägt. So beginnt Captain Fabian Frei zuerst im eher offensiveren Zentrum, muss sich nach etwas über 30 Minuten aber auf die Seite verschieben, um dann in der zweiten Hälfte als Innenverteidiger einen deutlich defensiveren Part zu spielen. Vogel stellt in der Pause nämlich auf eine Dreierkette um. «Weil Servette oft mit langen Bällen agierte, wollten wir drei Leute dort haben, wo die Bälle herunterkommen», erklärt der Cheftrainer.

Passend zur schwierigen FCB-Situation fällt dann auch der einzige Gegentreffer nach einem Eckball. «Wir haben wegen einer Standardsituation verloren. Das ärgert mich sehr. Uns fehlt ganz klar ein Stück Gnadenlosigkeit. Deswegen kassieren wir auch dieses Tor.»

Gnadenlosigkeit fehle aber auch offensiv, so der Deutsche weiter: «Um Punkte zu sammeln, braucht es diese Gnadenlosigkeit. Wenn ich hinten alle Standards wegverteidige und mir vorne mal ein Tor nach einem Standard gelingt, dann gewinne ich vielleicht auch einmal. Aber das hat etwas mit Kompromisslosigkeit zu tun.»

Fragiles Gebilde

Das seien die letzte Stückchen, die noch fehlen. «Ich mache den Spielern keinen Vorwurf , dass sie physisch nicht alles investieren. Aber um die Physis geht es gar nicht. Es geht um positive Besessenheit und um den Willen, alles hereinzuwerfen, um den entscheidenden Zweikampf nicht zu verlieren», so Vogel.

Ansonsten habe er eine Mannschaft gesehen, die viel investiert: «Enttäuscht bin ich auf gar keinen Fall, weil wir alle wissen in welcher Situation wir sind. Es gab definitiv auch gute Ansätze. Wir haben aber das Problem, dass wir uns das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen in jeder einzelnen Situation erarbeiten müssen. Dann kann aber auch wieder ein negativer Einfluss kommen, der unser erarbeitetes Selbstbewusstsein als fragiles Gebilde aussehen lässt.»

Wegweisende Wochen

Enttäuscht wäre Vogel gewesen, wenn er gesehen hätte, dass seine Spieler nicht alles an Wille und Leidenschaft investiert hätten. «Diesen Vorwurf können wir der Mannschaft aber nicht machen», sagt Vogel und widerspricht sich damit ein wenig selbst. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass er seine Spieler aufbauen will und nicht noch mehr auf sie einschiessen möchte.

Im Gegensatz zum Trainer sind die Fans nach der erneuten Niederlage aber sichtlich enttäuscht. Der Ärger richtet sich nach dem Spiel vorwiegend an die Adresse von Vogel, der beim Verlassen des Spielfelds nicht nur vom Sicherheitspersonal, sondern auch von lauten Pfiffen begleitet wird. (Im Video oben)

Mit dieser Niederlage gerät der FCB immer tiefer in die berühmtberüchtigte Negativspirale. Nun folgen zwei enorm wichtige Spiele gegen Lausanne und Yverdon. Beide Aufsteiger haben bereits gegen den FCB gewonnen. Es werden wohl wegweisende Wochen auf die Basler zukommen.

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Kommentare

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24.10.2023 22:46

Tobi99

Das Mindset muss besser werden, dh jeder Spieler muss mehr für das Team geben !

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23.10.2023 18:38

Maxschmid

Das ist im Moment nationalliga b Niveau

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