Heiko Vogel: «Glaube und Realität stimmen nicht immer überein!»
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Heiko Vogel: «Glaube und Realität stimmen nicht immer überein!»

20.10.2023 20:44 - update 21.10.2023 10:04
Florian Metzger

Florian Metzger

Der FCB spielt am Samstag gleich dreimal gegen Servette. Zuerst die U21, dann die Frauen und schliesslich in der Super League. Nach turbulenten Wochen ist mit der Natipause bei Rotblau etwas Ruhe eingekehrt.

Zwei Wochen hatte FCB-Trainer Heiko Vogel Zeit, um mit seinen Spielern zu arbeiten. Natürlich war dabei auch die Physis ein Thema. Den Fokus setzte er aber auf andere Dinge, wie er an der Medienkonferenz vor dem Heimspiel gegen Servette Genf erklärt: «Wir sind ins Detail gegangen, haben gruppentaktisch gearbeitet und viele Einzelgespräche geführt.»

Problematik der Natipause

Es sei eine Gratwanderung, so der Deutsche weiter: «Ich neige ein bisschen dazu, ungeduldig zu sein. Oder vielleicht zu viel zu wollen. Aber wir haben uns Zeit genommen für viele Gespräche und Videositzungen.» In diesen zwei Wochen Natipause absolvierte der FCB auch ein Testspiel gegen den FC Bubendorf und eines gegen den SC Freiburg. Vor allem das Unentschieden gegen den Bundesligisten dürfte dem FCB Selbstvertrauen gegeben haben.

Dennoch gab es auch einen grossen negativen Punkt in der Natipause. «Die Problematik war, dass uns acht Spieler permanent gefehlt haben. Heute kamen mit Gabriel Sigua und Mohammed Dräger die zwei Letzten zurück. Ich bin aber eigentlich ganz guter Dinge, dass auch die Jungs, die heute zurückgekommen sind, alles Notwendige mitbekommen haben.»

Thema Abstiegskampf

Im Gegensatz zu FCB-Präsident David Degen, der letzte Woche öffentlich den Abstiegskampf ausgerufen hat, habe Vogel diesen mit der Mannschaft nicht thematisiert. Vogel selbst hat noch im Amt als Sportchef vor wenigen Wochen in einem Interview davon gesprochen, dass dieses Kader Titelpotenzial habe. «Man hat einen Glauben und dann gibt es die Realität. Nicht immer stimmt das eine mit dem anderen überein. Der grösste Fehler, den man dabei machen kann ist, wenn man borniert ist und die Realität verweigert. Und das machen wir definitiv nicht.»

Für ihn sei es deshalb auch überhaupt kein Problem, wenn sein Präsident vom Abstiegskampf spricht: «Wenn David sagt, es ist Abstiegskampf, dann darf er das auch genau so titulieren. Weil, alles andere wäre ja falsch.» Und trotzdem möchte Vogel nicht zu weit voraus schauen. Der Fokus seiner Spieler soll voll und ganz auf dem nächsten Spiel liegen. «Da gilt es einfach, alles in die Waagschale zu werfen. Ich glaube, dass es nun wichtig ist in unserer Situation, dass wir uns sehr Vieles erarbeiten müssen. Das habe ich schon häufiger betont. Es geht um Selbstverständnis und Selbstvertrauen. Und das geht leider Gottes nicht in grossen Sprüngen, sondern nur Stück für Stück. Deswegen habe ich nur ans Servette-Spiel gedacht und danach schaue ich weiter», so der Cheftrainer.

Deshalb ist Vogel auch guter Dinge, dass seine Spieler die aktuell schwierige Situation begriffen haben. Am Samstagabend kommt mit Servette eine Mannschaft ins Joggeli, die auch nicht in der besten Verfassung ist. Dennoch sei ihre Qualität hoch, warnt der Deutsche. Besonders vor dem Umschaltspiel der Genfer müssen seine Spieler gewarnt sein.

Das Spiel wird am Samstagabend um 20:30 Uhr angepfiffen. Der FCB rät den Fans die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, da die Parksituation aufgrund der Swiss Indoors schwierig werden dürfte.

Das Spiel des FCB gegen Servette kannst du am Samstag ab 20:30 Uhr im Liveticker auf Baseljetzt.ch und in der Baseljetzt-App verfolgen.

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Kommentare

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21.10.2023 04:55

juerg_bloch

Seit der Übernahme des FCB durch die Amateure Degen & Co habe ich den Glauben an den FCB verloren. Die Realität ist noch viel schlimmer!

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