Henry Bernet gewinnt in Basel sein letztes Turnier auf Juniorenstufe. Auch Swiss Indoors-Direktor Roger Brennwald ist beeindruckt und möchte Bernet eine Wildcard fürs Hauptfeld geben.

6:1, 6:3 – es ist eine weitere Macht-Demonstration von Henry Bernet im Finale des ITF 200 Turniers auf der Anlage des TC Old Boys, seinem Heimclub. Scheinbar mühelos spielte er sich diese Woche durchs Tableau. Einzig im Startspiel gegen den Italiener Lorenzo Balducci musste Bernet beim 7:6, 7:6-Erfolg zittern.

Letztes Juniorenturnier der Karriere

Mit dem Sieg in Basel endet Bernets Juniorenkarriere, da wo sie einst begann: auf der Schützenmatte. Mit seinen 18 Jahren folgt nun der Übertritt auf die Profi-Tour. Nicht nur der souveräne Auftritt in Basel zeigt: Es ist höchste Zeit dafür. Seinen Alterskollegen ist Bernet längst enteilt.

Bereits Ende Monat können sich regionale Tennisfans selbst ein Bild machen, wie sich Bernet gegen ältere Spieler schlägt. Bernet hat angekündigt, am internationalen Nachwuchsturnier der World Tennis Tour in Muttenz teilzunehmen (17.-24. August).

Bernet: «Gebe alles für die Swiss Indoors»

Bernet selbst freut sich im Interview mit Baseljetzt auf die Profi-Tour: «Ich erwarte aber auch ein ganz anderes Niveau: physisch und psychisch». Für den Übergang zu den Profis möchte er sich Zeit lassen und bei Turnieren wie in Muttenz oder mit Wildcard-Einladungen zu grösseren Turnieren Erfahrung sammeln.

Da kommt es ganz gelegen, dass Swiss Indoors Turnierdirektor Roger Brennwald diese Woche mehrmals auf der Anlage des TC Old Boys zu sehen war. «Ich freue mich sehr und schätze es, dass Roger Brennwald sich die Zeit nimmt, an so einem Turnier vorbeizuschauen», sagt Bernet nach dem Finale und macht natürlich keinen Hehl daraus, dass er sich über eine Einladung in die Joggelihalle freuen würde: «Ich versuche bis im Oktober weiter Gas zu geben und fit zu bleiben und würde mich dann über eine Wildcard sehr freuen».

Brennwald: «Chancen stehen gut fürs Hauptfeld»

Und Brennwald? Dem sind die Leistungen Bernets natürlich auch nicht entgangen: «Henry ist in Topform und spielt hervorragendes Tennis». Wenn Bernet so weitermache und vor allem gesund bleibe, dann stünden die Chancen auf eine Wildcard für die Swiss Indoors gut: «Und zwar für das Hauptfeld».

Bereits im letzten Jahr durfte Henry Bernet dank einer Wildcard für die Qualifikation erstmals Swiss Indoors-Luft schnuppern und überzeugte gleich mit einem Sieg in der ersten Runde gegen Altmeister Fabio Fognini. In Runde zwei war im Schweizer Duell gegen Jérôme Kym dann aber Schluss.

Auf den Spuren Federers

1970 jedenfalls fanden auf der Anlage des TC Old Boys die ersten Swiss Indoors überhaupt statt. Rund ein Vierteljahrhundert später erhielt 1998 ein gewisser Roger Federer eine Wildcard fürs längst in die Joggelihalle umgezogene ATP-Turnier. Und nun, wieder ein Vierteljahrhundert später, kommt Henry Bernet.

Da kommt gar Roger Brennwald ins Träumen: «Wieder ein Grosstalent im Schweizer Tennis. Wieder aus der Region. Wieder in dem Alter. Da kommen schon Erinnerungen hoch».

Brennwald und seinen Swiss Indoors wäre es recht. Und mit ihm tausenden von Tennisfans in der Region.