Der 23. September ist der internationale Tag der Gebärdensprache. Hierzulande gibt es offiziell drei Gebärdensprachen. Die Schweiz hinkt aber in punkto Anerkennung noch hinterher.

Wusstest du, dass in der Schweiz rund 20’000 gehörlose Menschen leben? Das schreibt der Schweizerische Gehörlosenbund auf seiner Website. Weltweit waren es 2021 laut WHO rund 1,6 Millionen Menschen, die mit Hörverlust lebten. 2018 erklärte die UNO den 23. September zum Internationalen Tag der Gebärdensprache.

Verschiedene Elemente und Sprachen

Bei der Gebärdensprache wird mit einer Verbindung von Gesichtsmimik, Gestik, dem Mundbild von lautlos gesprochenen Wörtern und dem Wechsel der Körperhaltung gesprochen. Diese verschiedenen Elemente werden zu Sätzen kombiniert.

Wie auch bei der gesprochenen Sprache gibt es weltweit viele verschiedene Gebärdensprachen. Es sei nicht ganz klar, wie viele. Aber 2013 nannte die Zeitschrift Ethnologue 137 Gebärdensprachen. Bei dieser Auflistung wurden Dialekte nicht berücksichtigt.

Auf nationaler Ebene nicht anerkannt

In der Schweiz gibt es die Deutschschweizerische Gebärdensprache (DSGS), die Langue des Signes Française (LSF) und die Lingua Italiana dei Segni (LIS). Die DSGS unterscheidet sich von der Deutschen Gebärdensprache. Sie kennt ausserdem fünf regionale Dialekte: Basel, Bern, Luzern, St. Gallen und Zürich.

Die Schweiz ist eines der letzten Länder Europas, das die Gebärdensprache nicht auf nationaler Ebene anerkannt hat. Dies steht im Widerspruch zur UNO-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, die die Schweiz im Jahr 2014 in Kraft gesetzt hat.

Auf kantonaler Ebene ist die Gebärdensprache in Genf, Zürich und dem Tessin in den jeweiligen Kantonsverfassungen erwähnt. Im Kanton Neuenburg ist sie auf der Gesetzesstufe anerkannt.

Lexikon

Auf der Website des Schweizerischen Gehörlosenbundes gibt es ein kostenloses Gebärdensprache-Lexikon. Dort kannst du Begriffe eingeben und dir wird gezeigt, wie das entsprechende Wort in Gebärdensprache gesprochen wird.